Asia 2016, Anreise

Auch spätnächtliches Suchen und sogar am Morgen durch die Wohnung streifen, brachte den Adapter für die Nikon nicht hervor. 

Wecken klappte gut mit iPad und iPhone und so packte ich noch die letzten Sachen ein, machte mir einen letzten Moka Efti Espresso und dachte dann beim «aus der Wohnung gehen» sogar noch daran, auch die Türe zum Büro abzuschliessen. Dort hatte ich Abends zur Sicherheit noch den Boardingpass ausgedruckt. Elektronik ist ja toll, aber ein Papierbackup ist nie schlecht.

Da meine Uhr eine Minute nachging, verpasste ich das erste geplante Tram, aber ich war ja genügend früh dran. Also genoss ich noch etwas die frische Luft an der Tramstation. Kühl… ich hatte nur mein Jackett und einen Schal dabei. Asien versprach ja eher feucht/warmes Klima.

Mein Reisegepäck für den kurzen Tripp nach Asien

Die Fahrt mit Tram und Zug zum Flughafen wurde geprägt von vielen «Gute-Reise-Wünschen» und aber auch von den Nachrichten… ich hoffe, mein Papa hat das nicht mitgekriegt und sich gesorgt. Bzw. meine Schwestern haben ihm noch gut zugeredet.

Das Gepäck wurde ich sehr schnell los und dann ging es durch die Security, welche relativ entspannt war. Anchliessend besuchte ich die Aspire Lounge im Flughafen, wo ich einen ausgezeichneten Espresso geniessen konnte und meinen elektronischen Helferlein noch ein wenig Saft gönnte.

Bereits kurz vor 11 Uhr wurde der Flug aufgerufen und als ich im Midfield auftauchte, war das Boarding bereits im Gange. Ich nahm kurz auf Platz 19K Platz, bevor ich mich aber richtig eingerichtet hatte, fragte mich ein jüngerer Mann, ob ich eventuell mit ihm tauschen würde. Er sass auf der anderen Seite auf 19A und wäre gerne bei seinem Vater und seiner Mutter gesessen. Kein Problem, ich bat ihn nur, das auch bei der Flight Attendant anzumelden, damit ich mein Jackett an den richtigen Platz zurückbekäme.

Sitz 19K in der Boing 777 der Cathay Pacific ZRH-HKG

Die Boing 777 der Cathay Pacific ist in der Business Class gleich ausgestattet wie diejenige der American Airlines. Einfach etwas andere Farben. Man sieht sehr schön, dass man an den Fensterplätzen leicht diagonal sitzt/liegt.

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist der Stauraum bzw. die Ablage, welche durch den diagonalen Versatz möglich ist. Da kann man seine Gadgets hinlegen oder Taschen etc. Zudem hat es unten dran noch einen Stauraum, um die Schuhe zu versorgen.

Ablage beim Sitz in der Business-Class

Am Filmangebot merkte man dann den Unterschied zu einer Ami-Fluglinie ;-)

Filmangebot auf CX382 der Cathay Pacific

Die Kopfhörer waren gut verstaut und schon eingesteckt. Sehr gute Rauschunterdrückung und angenehmer Tragekomfort machten die Benutzung zu einer Freude.

Kopfhörer

Wir hatten dann noch etwas Stau vor dem Abflug. Kurz nach 12 Uhr legten wir ab und «hötterleten» der Piste entlang, bis wir endlich Startfreigabe erhielten. Den Abflug via Aussenbordkamera unter dem Flugzeug zu sehen, war eine ungewohnte Perspektive.

Dann ging es schon bald mit dem Service los.

Tomatensaft, gibt es bei mir ausschliesslich im Flugzeug

Während ich mir den «Martian» zu Gemüte führte, wurde aufgetischt… Vitello Tonnato mit Salat, dann Lammschulter mit Kartoffelstock. Anschliessend noch einen kleinen Käseteller. Das Süsse passte dann nicht mehr rein. Dazu gab es weissen und roten Wein. Das Essen war einwandfrei, hätte für mich einfach etwas mehr Pepp (Würze, Salz) haben können.

Käseteller an Bord der CX382 von Zürich nach Hongkong

Nach dem Film stellte ich auf Schlafposition und konnte mich dann sicher gut 5-6 Stunden trotz manchem Rumpler entspannen. Dann wurde es hell in der Kabine. Der Frühstücksduft (Eier und Speck) hatte es mir schon vorher verraten ;-)

Und schon schwenkte die Tripleseven der Cathay Pacific in Richtung Honkgong ein. Die Landung erfolgte in dichten Wolken und Nebel. Die Einreiseformalitäten waren problemlos, auch wenn der Beamte sicher fünfmal in den Pass und dann wieder zu mir aufsah. Auch das Gepäckband spuckte relativ schnell meinen blauen Koffer aus.

Dank Erichs SIM-Karte hatte ich gleich nach der Landung bereits 3/4G-Empfang über das iPad als Hotspot. Mit dem Koffer und dem restlichen Gepäck ging es dann los zur Arrival Lounge. Die ist zwar relativ gut versteckt und nicht gerade gross, bietet aber neben kostenlosem WLAN, einem Frühstück mit Toast, Flocken und Früchten sowie einem guten Espresso auch kostenlose Duschen.

Die Kabinen sind ausreichend gross mit Lavabo, Bänken zur Ablage von Gepäck und Kleidern, einer Toilette und einer schönen Dusche. Nach dem langen Flug habe ich diesen Luxus echt genossen. Und gleich ein Kurzarm-Hemd montiert, es ist zwar nur knapp 16-20°C, aber die Luftfeuchtigkeit ist eher hoch.

Dann fuhr ich micht dem Airport-Express nach Kowloon. Der Zug von ADTranz war bequem und bei der ersten Sitzreihe nach dem Einstieg hätte es sogar USB-Power für Mobiles gehabt.

Blick aus dem Airport Express zwischen dem Flughafen Hongkong und Kowloon

In Kowloon ging es mit der Anleitung von Stephan zum Shuttlebus K3, welcher mich kostenlos in einer Viertelstunde zum Holiday Inn Golden Mile brachte.

Hier war das Hotelzimmer noch nicht bereit, also liess ich mir doch noch den Executive Upgrade aufschwatzen, welcher mir den schnelleren Zugang zum Zimmer versprach und mich hier in der Lounge bereits mit Kaffee und WLAN versorgt, während ich den Artikel tippsle.

Einen Charger für die Nikon habe ich mir auch schon besorgt, so dass ich die im Zimmer dann gleich anschliessen kann. Der Chinese Parlor hatte noch nicht offen, da gehe ich dann später hin.

Urs | Mittwoch 23 März 2016 - 02:35 am | | default | Drei Kommentare
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Packen und fl…chen

Heute einen faulen Tag gemacht (naja, der Sonntag war auch schon ziemlich faul). War nur kurz das Wahlcouvert im Fundbüro (kein Witz) abgeben und einen kleinen Salat einkaufen.

Zu Hause dann weiter Hemden gebügelt und mit Packen begonnen. Es kam, wie s kommen musste. Das «choge» Netzteil der Nikon ist und bleibt verschwunden. Das ist erst das Dritte! Keine Ahnung, wie das geht. Sind ja nicht gerade kleine Dinger. Ob die Farbe (schwarz) das Problem ist? Naja, in Hongkong gibt es das sicher für lau.

Nun liege ich frisch frisch rasiert und geduscht auf dem Bett und höre noch ein wenig Sounds auf SRF 3 und überlege mir, was ich morgen dann noch einzupacken vergessen könnte ;-)

Das iPad und das iPhone als Wecker sollten mir genügen. Mein Schlaf war ja auch schon besser und morgen scheint mir sicher die Sonne auf die Nase.

Gut, ich könnte mir ja auch ein Taxi als Wecker bestellen, hat mir ja auch schon geholfen :-)

Urs | Montag 21 März 2016 - 11:29 pm | | default | Kein Kommentar
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Städteferien Frühling 2016

Nachdem sich meine Fernreiseferien in den letzten Jahrzehnten eher auf den nordamerikanischen Kontinent und den Herbst konzentriert hatten, wollte ich dieses Jahr mal im Frühling Ferien machen.

Die Kollegen Thomas und Stephan lagen mir schon seit längerem in den Ohren, wie toll Hongkong sei. Also «henusode» – wie die Berner zu sagen pflegen – gehe ich mal dahin.

Der Koffer liegt am Boden, bereit befüllt zu werden, aber irgendwie kleben noch zu viele Gedanken an Haushalt und Arbeit. Wird schon noch kommen, das Reisefieber.

Stärker geweckt wurde es die vergangene Woche erst mit Erich, der mir noch gefühlte tausend interessante Tipps gab und am Donnerstag im Restaurant mit Stephan, dem man ansah, dass er am liebsten auch gleich den Koffer packen würde.

Ankündigung Flug mit Cathay Pacific nach Hongkong

Die Reise wird mich nach Hongkong, Macau und Singapur führen. Aber lest doch ab Mitte nächster Woche hier, wie es so geht.

Die Wetterprognosen lassen mich noch etwas über den Kofferinhalt sinnieren.

Wetterprognose Hongkong
Wetterprognose Singapur

Urs | Sonntag 20 März 2016 - 10:30 am | | default | Kein Kommentar
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Brötchen aus der Heimbäckerei

Dieses Wochenende war es mir wegen Abwesenheiten nicht möglich, mein übliches «Mill Loaf» nach Dan Leppard zu backen. Also beschloss ich am Samstag Mittag kurz vor der Abreise noch schnell einen «Poolish» aufzusetzen. Was ich damit machen wollte, war mir selber noch nicht ganz klar.

Heute Sonntagmorgen hatte der Poolish ganz schön Blasen geworfen, also beschloss ich, mich mal wieder in Kleingebäck zu probieren. Herausgekommen sind fünf Brötchen.

Poolish

  • 100g weisses Dinkelmehl
  • 100g Wasser
  • 0.5g Hefe

Hauptteig

  • 25g Roggenvollkornmehl
  • 175g weisses Weizenmehl
  • 75g Milch, teilentrahmt (2.7%)
  • 20g Butter
  • 3g Hefe
  • 5.5g Salz
  • 1g Backmalz

Zubereitung

Zutaten für den Poolish mischen. 24 Stunden bei Raumtemperatur (ca 21° C) abgedeckt stehen lassen.

Anschliessend die Zutaten des Hauptteig bis auf die Butter beifügen und während ca 15 Minuten zu einem festen Teig kneten. Wenn der Teig sich von der Schüssel löst und langsam glatt wird, die Butter in kleinen Stücken in den Teig einarbeiten.

Den Teig zugedeckt bei ca 21° C gehen lassen. Nach 30 und 60 Minuten dehnen und falten. Nach weiteren 45 Minuten hat der Teig etwa ein Drittel zugelegt.

Nun den Teig in fünf Teiglinge teilen. Diese rundschleifen und etwa 10 Minuten ruhen lassen. Danach verschiedene Brötchen formen.

Drei Brötchen habe ich versucht, zu einem Kaisersemmel zu schlagen. Das Internet (d.h. Youtube und Vimeo) sind voll von Anleitungen. Im Wissen um meine fehlende Erfahrung bin ich noch ganz zufrieden damit :-)

Mein erster Versuch mit handgeschlagenen Kaisersemmeln

Nach dem Formen gehen die Brötchen für weitere 45 Minuten auf das Bäckerleinen zur Gare (wiederum rund 21° C, kürzer wenn wärmer).

Aus je einem Teigling habe ein typisches Schweizer «Mütschli» und ein Brötchen als «Murre» geformt. Diese wurden nach der Stückgare mit der Klinge («Mütschli») bzw. mit der Schere («Murre») eingeschnitten und mit ein wenig Milch und geschmolzener Butter abgestrichen (ich wollte nicht extra ein Ei dafür aufschlagen).

Brötchen in «Murren-» und «Mütschli-Form»

Nach der Stückgare ging es für 30 Minuten in den Ofen (von 250° auf 200° C fallend). Ich habe die Temperatur etwas früh zurückgenommen. So musste ich nach 20 Minuten nochmals 5 Minuten Vollgas mit Umluft geben, damit die Kruste etwas dunkler wurde. Das «Mütschli» und die «Murre» habe ich nach dem Backen noch mit heissem Wasser abgestrichen, damit sie schön glänzen.

Hier noch die versammelte Ausbeute.

Frische Brötchen

Für die kurze Lagerzeit sind recht aromatische Brötchen entstanden. Die Kruste ist relativ dünn und knusprig. Die Krume wurde locker und die Butter sticht nicht mal so stark heraus.

angeschnittenes Brötchen

En Guete! :-)

Urs | Sonntag 06 März 2016 - 7:12 pm | | default | Kein Kommentar
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Himbeer-Hardware

Ein Raspberry als Server

Im Zug der Beschaffung von Zusatzhardware zu einem anderen Minicomputer bin ich über den Raspberry gestolpert. Eigentlich gibt es diese Platinencomputer schon lange, aber spontan kam Lust auf, daraus einen Server zu basteln.

Gekauft habe ich einen Raspberry Pi 2, Modell B mit einem ARM Cortex-A7 und einem Gigabyte RAM. Der kostete zum Zeitpunkt des Blogbeitrags rund 47 Franken.

Die erste Herausforderung war das zusammenramüsieren der notwendigen Dinge. Eine micro SD Karte wäre sicher noch herumgelegen, liess sich aber nicht sofort finden. Dann eine Tastatur und eine Maus aus der Grabbelkiste geholt und schlussendlich das ganze am TV via DVI angeschlossen. Oh, ja Power braucht es auch. Ein Micro-USB Stecker sollte an dem Kabel sein. Auf der anderen Seite tut es temporär ein Apple iPhone-Netzteil.

Erste Gehversuche

Der erste Start war natürlich erfolglos, denn ohne SD Karte bootet der Raspberry nicht. Ich dachte, der zeigt irgend einen Firmware-Stand oder ähnlich auf dem TV.

Also habe ich mal eine 32 GB SD Karte formatiert und den Noobs-Installer verwendet. Nachdem ich die SD Karte in den Raspberry Pi eingelegt und den Strom verbunden hatte, zeigte der Fernseher kurze Zeit später den grafischen Installer an.

Noobs-Installer auf dem Raspberry Pi

Die nächste Herausforderung war dann die Auswahl der Optionen, insbesondere des Tastaturlayout, auf dem drei Meter entfernt stehenden Monitors ;-)

Die CH-Tastatur heisst übrigens tatsächlich CH (was ja auch Chinesisch sein könnte) und nicht SG oder DE-CH oder so. Ich installierte dann das Raspbian OS

Installation von Raspbian

und nach wenigen Minuten bootete dann auch schon die installierte Raspbian Distribution mit vier Himbeeren für die vier Cores des Einplatinencomputers.

Die Himbeeren repräsentieren die vier Cores des Raspberry Pi

Beeindruckend ist die Bootzeit. Ab Einstecken des Stromkabels dauert es knapp 30 Sekunden und dann ist die grafische Benutzeroberfläche zum Starten von Programmen verfügbar.

Surfen mit dem Firefox ging gut, aber Youtube oder andere Filme hochskaliert auf die Full-HD des Fernsehers liefen dann schon ziemlich rucklig. Einen schnellen Versuch, mp4-codierte Filme vom NAS rüberkopiert mit VLC abzuspielen, schlugen dann auch fehl. Viel mehr wollte ich aber nicht herumspielen.

Nun aber richtig

Um das Ding nun aber seinem echten Zweck, dem Einsatz als DHCP-, DNS- und NTP-Server, zuzuführen, musste noch zusätzliche Hardware beschafft werden.

Ich kaufte mir noch weitere SD-Karten und eine kabellose Tastatur. Aber auch ein Gehäuse. Ich wollte ein etwas stabileres Metallgehäuse. Ich habe dann ein «Industrie Aluminiumgehäuse» für knapp 25 Franken bei Microspot gefunden.

Alugehäuse für den Raspberry Pi

Das Gehäuse sah auf dem Portal schon etwas wertiger aus. Das Einpassen des Boards, welches mit einer Schraube (oben links) fixiert wird und rechts auf auf dem Gehäuse etwas aufliegt, ging mit etwas mehr als von mir gewünschtem Nachdruck. Das Verschrauben des Gehäuse ging ebenfalls mit kräftigem Druck an den richtigen Stellen.

Die SD-Karte ist danach von aussen zugänglich.

SD Kartenslot am Gehäuse des Raspberry Pi

Allerdings ist das Entnehmen der Karte im versenkten Slot nur mit spitzen Fingernägeln oder mit einer Pinzette möglich. Zudem schraubte der Autor beim ersten Wechseln das Gehäuse wieder auf, weil er die neue SD Karte leicht schräg einschob und sie nach unten ins Gehäuse fiel :-(

Raspberry Pi - Gehäuse komplett mit angeschlossener Peripherie

OS Installation

Nach der Montage der Hardware ging es daran, das OS zu installieren. Ich entschied mich für ein ein Raspbian Net-Install gemäss dieser Seite auf Github.

Die 8 GB micro SD-Karte formatieren, das Image herunterladen und auf die Karte auspacken. Einstecken und zuschauen, wie das Setup die Karte neu partitioniert und das OS installiert. Dauerte bei mir rund 14 Minuten. Die vielen Fehlermeldungen darf man getrost ignorieren. Danach bootet das Raspbian und steht unter dem Hostnamen «pi» mit dem User «root» und dem Passwort «raspbian» zum einloggen via SSH bereit.

Die lokale Konsole läuft allerdings noch mit einem US-Keyboard.

Nun geht es an die Anpassung von Hostnamen, IP-Adresse und weiterer Dienste, aber das ist ja ganz Debian-Standard.

Fazit

Ein sehr günstiger Ansatz, stromsparend noch dazu, um einen kleinen Server zu bauen. Eignet sich mE vermutlich auch für Gelegenheitsbenutzer als Surfstation und für kleinere Office-Arbeiten.

Urs | Samstag 09 Januar 2016 - 5:21 pm | | default | Ein Kommentar
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IPv6 Routingprobleme

Leider bin ich ja privat noch nicht soweit. Also ist der Bezug geschäftlich, aber nicht minder interessant.

Ausgangslage

Der Kollege hat ein Problem mit seinem Linux-Host. Er will Pakete einspielen und bekommt keine Connection, da offenbar keine Route für IPv6 vorhanden.

Details

RHEL Linux-Client mit zwei Netzwerkkarten.

  • Nic A geht ins produktive LAN
  • Nic B geht ins Management LAN
  • Nic A hat DHCPv4
  • Nic B hat (vermutlich) DHCPv4
  • Nic B hat zusätzlich IPv6 (ob via SLAC oder DHCP kläre ich noch ab)
  • DNS ist via Nic A erreichbar.
  • Routing vermutlich für IPv4 default GW = Nic A

Der Linux-Client holt sich seine Updates (Paketquellen) via Nic B vom Mgmt-LAN.

Der Kollege hat nun zu den Paketquellen ein EPEL hinzugefügt.

Die Updates kommen via Nic B vom internen Paketserver. Beim Anfordern/Updaten von EPEL-Paketen bekommt er jedoch eine Fehlermeldung, dass die Adresse mit IPv6-Notation nicht erreichbar sei.

Logischerweise gibt der DNS auf Anfrage eine Quad-A zurück. Der Client versucht die dann über den Nic B (wo IPv6 verfügbar ist) zu erreichen, kann aber über dieses Netzwerk (Mgmt-LAN) nicht ins Internet.

Er müsste eigentlich über IPv4 und Nic A ins Internet.

Lösung

Tja, da bekomme ich hoffentlich Hilfe von Euch :-)

Urs | Mittwoch 16 Dezember 2015 - 5:21 pm | | default | Zwei Kommentare
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Ein bisschen Paranoia gefällig?

Ihr kennt das, man fährt mit dem Zug durch die Gegend, in Gedanken bei den Lieben und dann klingelt das Mobile. Die Kollegin ruft an und sagt, sie könne keine Mails mehr versenden, ob bei meinem Mailserver etwas nicht gut sei. Natürlich ist es dringend, sonst würde sie nicht anrufen.

Hmm, kann sein, schon längert nicht mehr neu gestartet… aber eigentlich funktioniert ja bei mir der Mailversand und Empfang aus allen Netzen. Ok, ruckzuck eingewählt und mit ssh verbunden, «sudo reboot» und hoppla.

Ah, geht immer noch nicht. Hmm… die Kollegin und ihr Mann sind seit kurzem Kunden des grössten Schweizer Telco. Allerdings ging es etwas harzig bei der Umstellung von Cablecom. Gewünscht war Glas, aber die Hausinstallation klappte nicht, dann kam auch noch ein Router nur mit Glas, dann einer ohne Glas aber sonstige Teile fehlten. Man könnte eine Geschichte schreiben. Aber zurück…

Die Logs verraten mir, dass die Kollegin munter via IMAPS Mails abholt. Aber es werden keine eingehenden SMTP-Verbindungen angezeigt. Bei einem falschen Passwort müsste ja mindestens eine Fehlermeldung von SMTPAUTH im Log sein?

Einen Tag und zwei Teamviewer - Sessions später, folgende erste Analyse. 

  • Traceroute von ihrem PC zu meinem Mailserver geht tadelllos durch.
  • Ping zu meinem Mailserver geht tadellos durch.
  • telnet zu meinem Mailserver auf Port 25 geht auch… Connected to mail.bf-net.ch.
  • Hmm, also mal den noch immer präsenten Dialog aus dem Postfix - Handbuch ausprobieren.
  • HELO NamePCKollegin <enter>
  • 220 zhhdzmsp-nwas14.bluewin.ch ESMTP Service (Swisscom Schweiz AG) ready
    öhm… :-( 
    das ist aber nicht wirklich mein Mailserver! Hallo Swisscom, was bastelt Ihr da?

Also mal über Twitter @swisscom_care angemotzt und zweimal den Support angerufen. Erster Anruf, Supporter meinte, ich müsse mal den Router neu starten oder auf Factory zurücksetzen. Und dann faselte er noch etwas von Outlook und dem Mail-Assistenten, den man brauche um das wieder einzurichten.

Die Kollegin hat jedoch einen Mac, mailt mit Apple Mail und ich wüsste nicht, wozu man einen Account neu einrichten müsste, der bisher immer funktioniert hat. Also noch einen zweiten Anruf, nachdem der Router Reset nichts gebracht hat.

Neuer Supporter, alte Leier, immerhin versucht der mich nicht zu überzeugen, dass ich falsch läge. Er meinte jedoch, da könne nur der My Support helfen, der jedoch nur bis 20 Uhr da sei. Ich solle morgen wieder anrufen.

In der Zwischenzeit auf Twitter:

Der erste verlinkte Artikel erklärt, dass Swisscom offenbar damit begonnen hat, den Port 25 für ihre Kunden zu sperren. Nur, gesperrt wurde bei der Kollegin ja nicht wirklich, sondern «umgeleitet». Man wäre fast geneigt, ein wenig einer Verschwörungsphantasie nachzuhängen.

Swisscom erklärt auf der Webseite (mit einem broken Link zur Begründung), man solle auf Submission ausweichen. Aha, weil Swisscom ihren Kunden den normalen Gebrauch des Mailprotokolls (hey, RFC 821 gilt immer noch) verbietet, muss ich nun meine Mailservices anpassen?

Nimmt mich wunder, was der Support von Swisscom morgen noch herausfindet. Ev, das was auf ihren Webseiten steht? Aber noch ein paar Erklärungen, was genau da mit der Portweiterleitung gemacht wird?

To be continued…

Urs | Montag 19 Oktober 2015 - 9:28 pm | | default | Kein Kommentar
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lgfn, going home, home coming

Alles hat ein Ende… auch die Ferien.

Die Nacht im «Hi Country RV Park» oben in Whitehorse, gleich am Alaska Highway war etwas lauter als gewohnt. Neben den gelegentlich die Dekompressionsbremse («Jake Brake») betätigenden Trucker waren es dann die ersten, ab kurz nach sieben Uhr morgens startenden Flugzeuge am nahe liegenden Flughafen, welche mich definitiv aus dem Schlaf rissen.

Das letzte Mal das Morgenritual… etwas warten, etwas dösen, etwas warten. Dann halbwegs aus dem Schlafsack hoch bis zum Thermostat der Heizung. Klick… kurzes Warten, dann die anlaufende elektrische Lüftung mit sofort anspringender Gasheizung und kurze Zeit später wird es spürbar wärmer.

Während Heinz sich im Alkoven noch etwas tiefer in sein Duvet wickelte, ging ich dann erst mal duschen. Die Toilettenanlage war sauber und die Duschen liefen hier nicht nur mit Token wenige Minuten.

Danach gab es Frühstück. Wir hatten unsere Lebensmittelvorräte eigentlich recht gut eingeteilt. Die letzten Restchen der Butter reichten gut für die zwei Bagel aus dem Toaster. Das Glas «Smucker's Strawberry Preserve» war ebenfalls leer geworden. Auch der zweite Beutel von Quaker Harvest Crunch war danach bis auf ein paar «Brösmeli» leer.

Anschliessend machten wir die Leinen (Wasser, Strom) los und gingen ein letztes Mal die Tanks leeren. Gegen halb elf Uhr fuhren wir dann zu Fraserway um das Motorhome abzugeben.

Industrial Road in Whitehorse, unterwegs zu Fraserway Rentals

Kurz vor elf Uhr waren wir bei weitem nicht die Ersten, aber auch nicht die Letzten. Kein Wunder, der Condor Flieger ging erst um 18:40 Uhr und jeder wollte seinen Wagen zum letzt möglichen Zeitpunkt zurückgeben. Im Hof gab es ziemlich Stau. Ich ging dann mal mit den Papieren ins Büro, wo mehr als zwanzig Leute darauf warteten, ihren Wagen abgeben zu können. Ich entspannte mich mental und damit wurde das Warten dann deutlich weniger stressig. Nach und nach begann ein Gespräch mit den Leuten hinter mir. Man erzählte sich über die gefahrenen Strecken und Erfahrungen, während vor mir ein paar besonders sauertöpfige, alte Landsmänner sich echauffierten, wie sie das Geschäft hier deutlich besser organisieren würden :-(

Aber schlussendlich gab es nichts zu pressieren und die vier Angstellten gaben sich Mühe, die Rücknahmen mit dem notwendigen Papierkram zu erledigen. Wir kamen zu einem netten jüngeren Deutschen, der sich gleich mit den Wagenpapieren und mir nach Draussen zum Motorhome begab. Da Heinz in der Zwischenzeit umparkiert hatte, mussten wir kurz die Türschliessung Signal geben lassen, um es zu finden. Dann kletterte der Angestellte ins Cockpit und notierte sich den Kilometerstand.

Motorhome-Cockpit mit Tachostand

Danach prüfte er sehr gewissenhaft alle Schubladen, Schrankkästchen und sogar hinter den Sitzen, ob wir etwas vergessen hätten. Dabei fand er hinter dem Fahrersitz sogar noch eine Mütze von Vormietern :-)

Ich machte ihn dann der guten Ordnung halber auch noch auf einen kleinen (0.5cm) «Chip» aufmerksam, welchen wir uns durch einen Steinschlag auf der Windschutzscheibe ganz oben mittig eingefangen hatte. Dann kontrollierten wir den Rest des Fahrzeuges aussen und gingen danach ins Büro zurück.

Der Chip war gratis, da einfach zu reparieren. Der Rest des Fahrzeuges war in Ordnung und wir mussten nur die 767 Kilometer à 39 kanadische Cents, welche wir über die bereits bezahlten 4'000 hinaus gefahren waren, bezahlen. Wir nutzten die Gelegenheit, uns bis auf eine kleine Reserve der kanadischen Dollars im Portemonnaie zu entledigen. Der Rest ging auf Heinz Kreditkarte.

Einen Teil der verwertbaren Lebensmittel fanden wir danach auf der Ablage bei Fraserway wieder. Wir hatten uns ja hier bei der Übernahme auch bedient. Prominent, die Büchse Ravioli oben und die zwei Tonic Water ganz unten (da uns ja der Gin in der dritten Woche ausgegangen war ;-)).

Ablage der überzähligen Lebensmittel bei Fraserway

Gegen 12:30 Uhr hatten wir alles erledigt und gingen dann zu Fuss den Uferweg entlang des Yukon in die Stadt runter und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.

Panorama am Yukon River in Whitehorse

Nach einem Kaffee und einer kleinen Nachmittagssüssigkeit bei Tim Hortons (mit gratis WLAN) gingen wir zurück zur Vermietstation. Ein Shuttle brachte uns anschliessend zum Flughafen hoch. Dort stand unser Andengeier (Condor), der vor kurzem von Frankfurt kommend gelandet war, schon da und wurde gewartet.

Die 767-300ER der Condor Flugdienst GmbH am Whitehorse Erik Nielsen Airport

Auf dem Hinweg hatten wir mit Economy Plus etwas mehr Beinfreiheit. Auf dem Rückweg gönnten wir uns aber Business, was das Einchecken etwas schneller und komfortabler machten. Meine Tasche wog immer noch knapp 24 Kilogramm, aber das war ja kein Problem. Allerdings bekamen wir nur Bordkarten für die Strecke Whitehorse - Frankfurt, obwohl das Gepäck durchgecheckt wurde.

Die restliche Zeit bis zum Abflug verbrachten wir unter anderem im Restaurant, wo wir hinten in der Bar nicht nur ein Yukon Red Ale serviert bekamen, sondern uns auch einen Teller Pommes leisteten :-)

Nachdem ich meinen Sitzplatz erspäht hatte, war ich erst etwas enttäuscht, da ich ähnliche Sitze wie bei AA oder British erwartete. Die Breite war einigermassen ok, aber die Beinfreiheit beim Liegen schien mir eher schwach. Allerdings war es dann doch nicht so schlimm. Nachdem ich gegessen und den zu letzt angefangenen Film der Hinreise (Tomorrowland/A World Beyond) fertig geschaut hatte, nickte ich ein und schlief wohl rund 5 Stunden bis wir auf der Höhe von Schottland zum Frühstück geweckt wurden.

Sitzplatz 2K auf dem Flug Whitehorse - Frankfurt. Da sind allerdings Heinz Beine, welche doch etwas kürzer als meine sind ;-)

Wir waren leicht verspätet gestartet, trafen aber fast rechtzeitig um 12:55 Uhr in Frankfurt ein. Dann erwartete uns aber leichter Stress. Auf dem angezeigten Weg zum Abfluggate des Anschlussfluges um 14 Uhr nach Zürich lag kein Schalter und keine Hilfe. Wir stiessen dann auf eine Security-Bedienstete, welche uns aber den Zutritt ohne Bordkarte verwehrte. Wir mussten mit dem Shuttle-Zug zurück und dann über zwei Etagen runter zu einem Lufthansa-Schalter. Erst mit dem Gepäcktag von Heinz konnte die Frau dann unsere Bordkarten identifizieren und ausdrucken.

Der Flug nach Zürich war dann im doppelten Sinne ein «Hopser», einmal weil man die Strecke in knapp 40 Minuten (in der Luft) bewältigt, andererseits, weil es etwas turbulent war. Während Heinz sich im Ankunfts-Duty-Free mit Nikotin-Stäbchen eindeckte, versuchte ich meinen Vater zu erreichen, was mir aber nicht gelang.

Und schon knapp dreissig Minuten nach Ankunft sassen wir im bequemen 1. Klasse-Wagen der SBB unterwegs im direkten IC nach Bern. Kurz nach vier Uhr nachmittags sagten Heinz und ich uns «Tschüss» und ich stand mal wieder auf dem verrauchten Perron und wartete auf Bernmobils Tram der Linie 7. 

Irgendwie hat es im und um den Bahnhof Bern mindestens doppelt so viele Menschen wie im Yukon und den Northwest Territories zusammengezählt.

Urs | Sonntag 20 September 2015 - 1:36 pm | | default | Ein Kommentar
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lgfn, Marsh Lake - Atlin - Whitehorse

Die «Chäshörnli» waren hervorragend. Die Pfanne kriegten wir irgendwie sogar wieder sauber.  Die Nacht war dann etwas schwieriger, logisch mit so viel Käse und Zwiebeln im Bauch ;-) Zudem rauschte es auch ziemlich im Wald des Marsh Lake Campground.

Der nächste Tag brachte uns dann zur Abzweigung weiter nach Atlin. Gem. unserem (allerdings 20jährigen) Buch, sei die Strasse ziemlich übel. Allerdings war er auf der Yukon-Seite bis auf eine grössere Baustelle sehr gut.

Baustelle am Highway nach Atlin

Auch ab der Grenze von Yukon nach British Columbia war die Strasse eigentlich sehr gut. Etwas gewunden, mit vielen auf und ab und auch etwas schmaler, aber absolut gut zu befahren. Das Wetter war sehr windig, die Schaumkronen auf den Seen zeigten das auch von Ferne.

In Atlin fuhren wir durch das kleine Städtchen und landeten dann beim Norseman Campground. Der Norseman ist ein Norweger in der vierten Generation in den USA und Canada und offenbar hier gestrandet. Er war sofort bei uns und machte uns für 5 Dollar Aufpreis den als «Penthouse» bezeichneten Platz auf dem Landungssteg schmackhaft. Nochmals 5 Dollar kostete das Internet, was ich dann einlöste. Schliesslich gibt es in Atlin keine Mobilfunkservices. Heinz schnitze wieder eine Kartondichtung, damit der Wasserschlauch mit Druckwasser nicht leckte :-)

Unser Motorhome auf dem «Penthouse-Platz» im Norseman Campground in Atlin

Wir machten dann einen Spaziergang durch Atlin. Schon auf dem Fussweg vom Norseman wurden wir von einem neugierigen Anwohner begrüsst. Offenbar ist man hier für jede Gelegenheit zu einem Schwatz dankbar. Sonst war das Städtchen sehr still, viele Häuser waren zu verkaufen, einige wenige etwas verfallen. Aber es waren auch sehr schöne, gepflegte Holzhäuser zu sehen. In der örtlichen Bäckerei, welche auch zum Verkauf stand, erwarben wir je ein Turnover, welches ausgezeichnet schmeckte.

Den Kaffee nahmen wir dann im Restaurant bei der Tankstelle, wo gerade ein Nachmittagstreffen stattfand. Ein älterer Mann schenkte uns noch ein paar Postkarten und erzählte uns ein wenig über die Geschichte des Städtchens. Neben ein paar Superreichen, die hier ein Wochenendhäuschen (oder Villa) haben, sind es zunehmend nur noch ältere Leute, die hier wohnen. Die Jungen finden immer weniger auskommen. Zudem ist man hier schon sehr abseits, auch die Regierung von British Columbia kümmert sich nicht wirklich um diese äusserste Ecke im Norden. Wir erfuhren, dass die Strasse im Abschnitt Grenze Yukon/B.C. erst seit ein paar Wochen asphaltiert sei. Versprochen habe dies die Regierung vor rund 20 Jahren.

Nach und nach verliessen die Leute des Restaurant, bis auf einen älteren Herrn in einer Armee-Jacke. Ich sprach ihn an und verstand seine Antwort erst nicht. Nicht, weil seine Stimme ziemlich brüchig war, sondern weil ich erst auf Schweizerdeutsch umschalten musste. Er war vor etlichen Jahren ausgewandert, hatte eine Lodge im Yukon und ein Häuschen hier in Atlin. Führt Touristen zum Fischen und lebt sonst sein Leben hier oben. Er lästerte etwas über die zunehmende Bürokratie der Regierungen, welche das Leben hier oben immer teurer machen. Er erklärte uns auch, dass die fast 10 Jahre dauernde Beinahe-Parität zum US Dollar viele Geschäfte, welche vom Tourismus abhängen, in die Pleite trieben. Es fehlen immer noch die US-Touristen, welche hier oben einen Motor der Wirtschaft sind. Da können die paar Schweizer und Deutschen auch nicht mehr den Karren aus dem Dreck ziehen.

Die Nacht war dann sehr stürmisch und regnerisch, wir kamen uns fast vor, wie auf einem Hausboot, so stark schaukelte der Wind uns durch. Am Morgen war es dann aber durchzogen und die Sonne brach durch die Wolken.

Fast kitschig blau, der Himmel über dem Atlin Lake vom Norseman Campground aus

Wir fuhren nach dem Frühstück los und leerten den Graywater-Tank unseres Motorhomes. Dazu gibt es ausserhalb der Stadt bei einer Kiesgrube eine «Sewer-Lagoon». Einen Teich voller Abwasser, welches hier gesammelt wird. Was damit passiert, weiss man nicht so recht :-(

Dann besichtigten wir im Pine Creek die Wasserfälle. Es sind mehrere Stufen im tiefen Canyon, so dass man gar nicht alles auf eine Foto kriegt.

Obere Stufen der Pine Creek Falls nahe Atlin

Dann fuhren wir zurück und hielten noch kurz auf dem alten Friedhof von Atlin inne, wo die Pioniere und ersten Siedler begraben liegen. Während einigen Leute doch schon um 1900 eine lange Lebenszeit beschieden waren, zeugten auch Gräber von sehr jungen Leuten oder Kindern vom harten Leben. Wenige Grabsteine waren aus Stein, viele alte und vergilbte Markierungen waren aus Holz und entsprechend schwer zu lesen.

Grab des Piloten Francis Henning in Atlin

Wir fuhren dann die Strasse gegen Süden rund 15 Kilometer weit hinaus. Hier hatte man Sicht auf den Llewellyn Gletscher, wobei das Licht eher schlecht und der Kontrast auch nicht wirklich gut war. Ich habe auch noch ein paar Bilder mit der Nikon geschossen, die muss ich aber zu Hause noch sichten.

Gaaaaanz weit hinten sieht man den Llewellyn Gletscher, wenn man weiss, dass er dort ist.

Dann fuhren wir die Atlin Road wieder hoch und bogen oben dann links gegen Carcross ab. Nach ein paar Kilometern kam dann unerwartet, da nicht in unserem Plan, ein Campground bei Taggish in Sicht. Er sah aus, wie alle Yukon-Campgrounds. Bänke und Tische, normale Campsites, einige Pull-Through, im Boden eingelassene Grills, Holzdepots und die obligaten Plumpsklos. Wir stellten fest, dass man auch die normale Gebühr von 12 Can $ verlangt. Allerdings wird der Campground von den lokalen Ureinwohnern verwaltet und war deshalb nicht in unserem Plan. Der Platz am Taggish-River war aber wunderbar und das Wetter war auch leicht bewölkt mit vielen sonnigen Phasen.

Wolken und Blau über dem Taggish River

So beschlossen wir, hier zu bleiben, ein grosses Feuer zu entfachen und unsere letzten Steaks zu braten. Mit Reis und weissen Bohnen schmeckte es wunderbar.

ein «kleines» Steak mit Reis und Bohnen

Dazu gab es den sündhaft teuren Brunello. Der Käse, den wir seit längerem mit uns schleppten, war dann nicht so toll.

Wir gingen wieder raus, legten die letzten Scheite aufs Feuer und tranken zu guter Letzt gegen Sonnenuntergang ein Tundra Wookie. Ein besonders scheussliches Gesöff! Nein, das Bier war etwas speziell. Dunkel, mit leichter Sauernote von den Sauerkirschen (tart cherries). Auch etwas gehaltvoll, mit fast 13% Alkohol :-) Das Bier hatten wir in North Pole, Alaska eingekauft. Wir erinnerten uns an den erstaunten Ausruf der Verkäuferin dort: «Wow, somebody buys a Wookie!» ;-)

Ein Tundra Wookie der Midnight Sun Breweing

Die Nacht wurde nochmals kalt, so dass wir am Morgen etwas länger heizten, bis wir Betriebstemperatur hatten :-)

Wir fuhren gegen Carcross und stellten fest, dass aus diesem verschlafenen Städtchen eine kleines Touristenzentrum mit vielen Souvenir-Shops und Ausstellungen geworden war. Der Besitzer des General Store, welcher hier seit 20 Jahren lebt, war allerdings nicht so begeistert von diesem Versuch der Regierung ein «Disneyland» zu machen.

Dann fuhren wir auch schon in Whitehorse ein, überholten unterwegs zahlreiche Läufer und Läuferinnen des Klondike Relay und fuhren dann noch kurz zum Miles Canyon am Yukon River runter.

Der leicht gestaute Yukon River vor dem Miles Canyon bei Whitehorse

Danach ging es zum Carwash, um den letzten Dreck vom Motorhome zu waschen, zur Tankstelle um den Benzintank zu füllen und schlussendlich zum Hi Country Campground, wo ich nun diesen letzten Beitrag blogge.

Morgen geht es um 10:30 Uhr los zur Vermietstation von Fraserway, danach verbringen wir noch einen halben Tag irgendwo und irgendwie in Whitehorse bis uns Condor dann gegen Abend via Frankfurt nach Hause bringen wird.

Let's go far north, that were 4'770 kilometers, some great steaks, beautiful landscape, snowy, muddy gravel roads, local beer, some rain, but also lot of sunshine and last… good friendship and lot's of fun.

Urs | Sonntag 13 September 2015 - 04:41 am | | default | Kein Kommentar
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lgfn, Tok - Kluane - Aishihik Lake - Marsh Lake

Urs | Donnerstag 10 September 2015 - 04:10 am | | default | Kein Kommentar
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