Diese Nacht hatte ich mich langsam an die Grösse (und Höhe) des Bettes gewöhnt, zudem war mir nicht mehr so warm.
Nach dem Frühstück im 31. Stock verfolgte ich auf Flight-Aware, wie sich LX 178 von Zürich langsam in Richtung Indien bewegte.
Kurz nach dem Mittag fuhr ich mit der blauen U-Bahn zur Endstation nach Bukit Panjang. Unterwegs fiel mir wieder auf, wie der Linksverkehr auch Spuren bei der Rolltreppenbenutzung (links stehen, rechts gehen) hinterlässt.
Als ich die Rolltreppen hochkam und auf die Strasse trat, war ich etwas verunsichert. Ob ich hier wirklich ein Taxi zum Zoo bekäme? Bei der Bushaltestelle war auch ein Taxi-Signet.
Und tatsächlich, bevor ich mir überhaupt gross etwas überlegen konnte, brauste schon ein Taxi hin. Er fragte kurz, ob Cash in Ordnung sei, ich nickte und hüpfte rein. Die Fahrt dauerte eine knappe Viertelstunde und schon waren wir da.
Ich erstand mir einen normalen Eintritt und spazierte gemütlich durch den Zoo. Die putzigen Kerlchen da im Bild lebten auf einem Baum und waren nicht in einem Gehege. Offenbar gefällt es denen genug, dass sie nicht abhauen.
Besonders putzig, aber auch etwas stinkig, sind die asiatischen Zwergotter.
Danach ging es weiter, zum – bei diesen Temperaturen – etwas bedauernswerten Eisbären, den weissen Tigern und den Gibbons.
Dort telefonierte ich noch ein paar Minuten mit meinem Vater. Das Swisscom iO ist eine coole App, sie erlaubt mir, bei bestehendem WLAN oder 3/4G-Abo, kostenlose Anrufe an Schweizer Swisscom-Kunden. Da ich ein 1 GB Abo für diese Zone hatte, passte das gut. Die Gesprächsqualität ist auch ausgezeichnet. Der «normale» Anruf via Telefon kostet ja sonst 2.25 Fr. pro Minute!
Nach dem Abstecher zu den Zwerflusspferden überlegte ich mir kurz, ob ich Thomas am Flughafen abholen sollte. Allerdings schien mir die Fahrt im Taxi im Feierabendverkehr etwas lange, also ging ich mit einem Taxi zum Sim Lim Square, da es dort noch einen Elektronik-Supermarkt zu besichtigen gab.
Vor dem Geschäft gab es Trödler, welche offene, zweifelhafte Ware verkauften. Beim Eingang grosse Plakate, welche zu Preisvergleich und Vorsicht mahnten (!). Drinnen waren klassische Läden, welche zB Laptops von Asus verkauften, aber auch Krims-Krams-Läden mit hunderten von Steckern und USB-Kabeln. Alles nicht unbedingt günstig. Also liess ich die Finger davon.
Flight-Aware war dann etwas hintendrein mit den Daten, Google meldete bereits die Landung und so erhielt ich zuerst eine Message von Thomas, dass er gelandet sei. Also ging ich zur nächsten U-Bahn und fuhr zurück zum Hotel. Dort angekommen, traf ich Thomas draussen beim Rauchen. So ein Zufall, sein Taxi war eben erst vorgefahren 
Nachdem wir uns ein Willkommens-Ginger Ale in der Lounge gegönnt und den Sonnenuntergang bewundert hatten, ging jeder in sein Hotelzimmer, um sich noch etwas frisch zu machen.
Nachdem die Kleiderordnung bekannt war (kein Jackett, da > 30° C) zogen wir gegen 8 Jahr los und fuhren zum Marina Bay Sands rüber. Thomas zeigte mir die Shopping Malls und wir genossen noch etwas die Aussicht auf die Skyline und das Hotel von draussen. Anschliessend fuhren wir mit dem Lift in das Restaurant «Sky on 57».
Thomas konnte hier vor ein paar Wochen noch eine Reservation für 21:00 Uhr ergattern. Sogar einen Platz am Fenster. Und das war ja auch der Grund, weshalb ich überhaupt nach Singapur geflogen bin. Ich hatte ihn ja zu seinem Geburtstag zu einem Nachtessen in Singapur eingeladen 
Wir überlegten uns kurz, das «Menu Surprise» zu nehmen. Aber Thomas war sich nicht sicher, zudem gibt es das nur zu zweit. Also bestellten wir uns das «Gastromic Set Menu» mit Begleitweinen, ich die ganzen sieben Gänge, Thomas verzichtete auf den Käse und kam auf sechs Gänge.
Das Menu war wirklich sehr toll arrangiert, nicht zuviel und wurde auch individuell auf die Spezialwünsche angepasst. Die Begleitweine waren sehr delikat. Vor allem der zur zweiten Vorspeise gereichte Riesling hat mir sehr geschmeckt. Und natürlich der zum Hauptgang (Rindsfleisch) servierte Syrah, der fast schwarz war. Eine Wucht.
Ein wunderbarer Ferienabschluss. Wir machten uns dann auf den Weg hinunter zur U-Bahn, nur um gerade noch die letzte Fahrt heim zu erwischen. Es hätten keine fünf Minuten später sein dürfen.
Ich hatte relativ gut geschlafen, mich auf dem rund 10 Quadratkilometer grossen Bett nur etwa zwei-, dreimal verirrt und doch etwas warm bekommen. Ich justierte die Klimaanlage neu und nahm mir für die nächste Nacht vor, kein Pyjama zu tragen.
Ich schaffe es gerade noch kurz nach 10 Uhr in die Executive Lounge im 31. Stock, um dort noch ein kleines Frühstück zu nehmen. Die nette Bedienung serviert Espresso und frischen Grapefruit-Saft, alleine das schon verdient Punkte. Dann lümmelte ich noch ein wenig im sehr grosszügigen und kühlen Hotelzimmer herum, bis ich mich entschloss, in die freuchte Hitze raus zu gehen. Es war dann schon kurz vor vier Uhr, als ich startete.
In der U-Bahnstation «Promenade», welche gleich um die Ecke liegt, kaufte ich eine Wertkarte für den ÖV. Die Karte kostete 10 S $ und hatte ein verfügbares Guthaben von 5 S $ drauf.
Ich lud am Automaten noch eine Zehnernote dazu und fuhr dann mal mit der blauen Linie in Richtung Bukit Panjang bis zur Station D9, «Botanic Garden».
Ich spazierte in der spätnachmittaglichen Wärme von rund 31° C durch den grosszügigen Botanischen Garten mit vielen schönen Blumen und altem Baumbestand.
Ich besuchte auch noch die Unesco World Heritage Site «National Orchid Garden», welcher im Botanischen Garten liegt und 5 S $ Eintritt kostet. Lohnte sich wirklich. Wunderschöne Orchideen aller Art sind zu finden und ich dachte ein wenig traurig daran, dass ich dieses Erlebnis gerne mit meiner Mutter geteilt hätte, welche so gerne Blumen und auch Orchideen hatte.
Ich schnupperte brav an jeder Blüte… Seit meinem Besuch mit Heinz auf Big Island im Februar 2002, wo uns eine Frau in einem tropischen Pflanzenparadies (ich glaube, es war hier) darauf aufmerksam machte, dass gewisse Orchideen wie Schokolade riechen, mache ich das. Leider auch hier erfolglos…
Ich hätte sicher noch hunderte, weitere Bilder schiessen können. Und auch hier hätte es sich wohl gelohnt, die Nikon mitzunehmen. Aber die lag im kühlen Hotelzimmer und hing mir nicht am Rücken.
Erlaubt mir noch eine Grossaufnahme, dann ziehen wir weiter.
Der weitere Weg führte mich noch durch den Ingwergarten (botanisch Ingwerartige = «Zingiberales»), zu welchen nicht nur das Ginger Ale, äh, sondern auch die Banane gehört.
Nachdem ich einen Ginger Jive getrunken hatte, dessen leichte Süsse von einer kleinen, aber fiesen Schärfe im Gaumen begleitet wurde, verliess ich den Botanischen Garten im südlichen Bereich und fand dann irgendwo eine Bushaltestelle. Als da ein Bus vorfuhr, welcher mit Harborfront angeschrieben war, dachte ich, da hüpf ich jetzt rein.
Der Bus fuhr irgendwo durch die Stadt, war aber angenehm gekühlt und es war interessant aus dem Fenster zu «schpienzle» und den verschiedenen Fahrgästen zuzuschauen/zuzuhören (auch wenn man nix versteht).
Irgendwo an der Ecke «Tiong Bahru Road» zu «Seng Poh Road» hatte es mehrere Restaurants und so stieg ich kurzentschlossen an der nächsten Haltestelle aus und landete ohne allzu gross nachzudenken im Seafood-Restaurant «Sin Hoi Sai». Ich bestellte mit Crevetten-Panade frittierte Pouletteile und nach Marktpreis zu erstehende Muscheln (Bamboo Clam) an Knoblauch-Sauce. Ich ass draussen und liess mir dazu noch ein Schälchen Reis aufschwatzen, was gerade recht in der Menge war. Dazu trank ich ein Tiger-Bier, die grosse Flasche kam gut weg. Es war nähmlich immer noch um die 29° C.
Die rote Sauce probierte ich erst mit den Stäbchen, leicht hineintunken und dann ganz vorne auf der Zunge berühren. Sie war teuflisch scharf 
Das Ganze kostete mich dann rund 47 S $, als knapp 40 Franken, wobei rund die Hälfte für die Muscheln standen.
Danach suchte ich mir die nächste U-Bahnstation heraus, es war Chinatown und spazierte gemütlich rund 25 Minuten bis dort, von wo mich die blaue Linie bequem zur Haltestelle «Promenade» zurück brachte.
So waren trotz der grossen Hitze ein paar Schritte, wenn auch gemütlich, zusammengekommen und ich begab mich in das Hotel und suchte im Lift mein Stockwerk! Ihr findet die Logik, oder?
Dann mal gute Nacht, am Freitag war dann ja die Ankunft von Thomas geplant.
Ich wachte kurz vor dem Wecker auf, wirklich ausgeschlafen fühlte ich mich jedoch nicht. Nach der Dusche packte ich meinen Koffer fertig (Erinnerung ans nächste Mal, den Adapter für die hier vorherrschenden englischen Stecker nicht in den Koffer tun) und ging zum Checkout. Die Angestellten waren immer noch fix und freundlich. Ich bekam auf Wunsch auch eine Papierkopie der Rechnung.
Draussen überlegte ich kurz, ob ich ein Taxi nehmen sollte. Aber es war ja wirklich nicht weit und ich war gut in der Zeit. Also machte ich mich auf den Weg, schleppte den Koffer einmal über eine Fussgängerbrücke mit der Rolltreppe hoch und auf dern anderen Seite die steile Treppe runter und dann ging es schon über die Fussgängerbrücke zum Outer Harbor Terminal.
Dort konnte ich am Schalter für die Superclass-Passagiere meinen präventiv im Hotel ausgedruckten Boarding-Pass vorweisen und somit meinen Koffer gleich nach Singapore durchchecken. Ein sehr praktischer Service. Anschliessend ging es durch die Passkontrolle zum Gate, wo man beim Verladen der Fluggepäck-Container zuschauen konnte. Die stehen einfach vertäut auf dem Bug, ob das gut geht? Es ging gut.
Und schon begann das Boarding. In der Superclass waren auf die wohl 100 Sitzplätze nur gerade 10 belegt, so dass ich mir einen Fensterplatz aussuchen konnte. Die Aussicht war jedoch nicht berauschend, einerseits war es diesig und wolkenverhangen und andererseits waren die Scheiben mit Wassertröpfchen übersäht. Ich spüre jeweils den Seegang, aber mir macht es nichts aus, so dass ich die Zeit mit ein wenig dösen und Jetpack-Gamen verbrachte. Das «Mittagessen» bestand aus einem Tunfischbrötchen (wieder eher süsslich) und einem Kübelchen Gelee mit Früchten und einem Törtchen. Besser als nix.
Im Flughafen Hongkong wollte ich durch die Security, wurde dann aber freundlich und bestimmt daran erinnert, dass man hier weder selbst ausgedruckte noch elektronische Bordkarten akzeptiere! WTF! 
Gut der Schalter war nur ein paar Meter um die Ecke und nachdem der Frau dort klar wurde, dass ich schon eingecheckt war und dass sogar mein Fluggepäck eingecheckt war, bekam ich die gedruckte Bordkarte problemlos. Zudem noch einen abgestempelten Beleg, den ich erst achtlos mitnahm. Damit passierte ich die Security und ging dann weiter in Richtung Terminal.
Unterwegs hatte es einen Schalter, auf welchem irgend etwas von «Refund» stand. Ich erinnerte mich an den abgestempelten Beleg und ging da mal einfach hin. Die Frau dort scannte den Beleg und händigte mir kommentarlos 120 Hongkong $ aus. Immerhin etwas mehr als 12 Franken. Keine Ahnung, weshalb ich das zu gut hatte. Ich wies dann noch drei unschlüssig dastehende Deutsche auf die Möglichkeit hin (Karma, Karma…) und ging weiter zum People-Mover, welcher mich in ein paar Minuten zum Terminal 1 brachte.
Dort ging es über Rollbänder oder Fusswege zu den Gates 15-19. Ab Gate 17 sollte mein Flug gehen und irgendwo dort müsste sich auch eine Lounge befinden.
Das Hinweisschild zum Thema heisses Wasser erinnerte mich an die Unterhaltung auf Twitter mit Remo. Der erklärte mir ja auf meine verdutzte Frage, was ich mit heissem Wasser im Viet-Nam-Restaurant denn solle, dass Asiaten offenbar noch gerne heisses, pures Wasser trinken 
Die Lounge war dann gleich oberhalb Gate 16/17 und ich konnte mich dort ein wenig hinsetzen und die Zeit mit Bloggen überbrücken. Es gab kleine Finger-Sandwichs (Toastbrot in Streifen), aber auch Softdrinks oder guten Kaffee. Um die Ecke hatte es einen kleinen Schalter, bei welchem man sogar Nudelsuppen bestellen konnte.
Um 13:30 Uhr rollte mein Flieger bereits ans Gate und um 14:45 begann das Boarding. Es gab zwei Zugänge, einen für Eco und einen für Business/First. So sass ich kurze Zeit später auf 14A. Der Platz neben mir blieb frei. Und kaum sass ich richtig auf dem Platz, bekam ich auch schon einen Drink.
Der Flug hob etwa 30 Minuten verspätet ab, hatte aber genügend Reserven. Der Blick aus dem Fenster zeigte ein Lantau in grau. Was für ein glücklicher Mensch ich doch war, dass ich trotz anfänglichem Regen so tolles Wetter in Hongkong erleben durfte! 
Die Crew war wirklich sehr aufmerksam. Auch Madame Purser kam vorbei und stellte sich jedem Gast (mindestens in der Business Class) persönlich vor und wünschte eine gute Reise. Die Verpflegung war mit Früchten, einem Lachsfilet an Sauce Hollandaise und einer feinen Glacé sehr gut.
Vor dem Landen drehten wir dann noch ein paar Extrarunden, was mir den Blick auf das Land unter mir erlaubte. Man sah auch schon ein paar Brandrodungen mit kilometerlangen, gut sichtbaren Rauchwolken. Eine Plage, unter der im Sommer auch Singapore offenbar leidet.
Dann schwenkte der Pilot seine 777-200 in Richtung Singapore Changi ein und wir landeten mit knapp 20 Minuten Verspätung in die Abenddämmerung hinein. Nach den sehr schnellen und einfachen Einreiseformalitäten irrte ich draussen ein wenig in der schwülen Wärme herum und suchte den via Google ermittelten Bus. Da ich den Busbahnhof aber nicht fand, gab ich relativ schnell auf und schnappte mir ein Taxi. Dieses brachte mich in etwa einer halben Stunde zum Conrad Centennial im Marina-Gebiet.
Das Hotel hat (natürlich, sonst hätte es mir ja Thomas nicht empfohlen) grosse Klasse. Beim Check-In ging es sehr schnell, nachdem der junge Mann von seiner Chefin darauf hingewiesen wurde, dass ich schon übers Web eingecheckt hatte 
Ich wurde dann persönlich ins Eckzimmer 2626 begleitet, der kurze Zeit später folgende Gepäckträger erklärte mir auch die Bedienung aller Apparaturen, wirklich auch hier sehr zuvorkommend und höflich! Die Aussicht aus der riesigen Fensterfront auf das nächtliche Singapore war atemberaubend!
Im Zimmer selbst hatte es einen Früchteteller mit Pralinen (sonst wäre es ja zu gesund). Zudem war das Bett schon aufgedeckt und ein kleiner, roter Bär mit Hinweisschild bezüglich Wiederverwendung der Leintücher sass beim Kissen.
Ich ging nachher noch auf ein kleines Nachtessen in eines der vielen Restaurants gleich neben dem Hotel und legte dann mein müdes Haupt in diese edlen Kissen.
Bin relativ lange im Bett liegen geblieben, war irgendwie noch wenig ein wenig «plem» von der Anreise und dem strengen Sonntag. Als ich dann rausging, war es schon zu spät für Frühstück. Machte nichts, ich hatte nicht wirklich Hunger.
Zuerst lief ich entlang der stark befahrenen, lauten Avenida de Amizade. Was mich im Laufe des Tages immer wieder verwunderte, war die Macausche Variante des Fitness-Parcours. Und man sah tatsächlich manchmal Leute, vor allem Ältere, dort an Maschinen hantieren und turnen.
Ich bog dann schnell auf Nebengässchen ab und staunte ab all den vielen, kleinen Läden. Bäckereien, Restaurants en masse. Alle sehr klein oder schmal und vielfach nur in chinesisch angeschrieben.
Ich erstand mir in einer Bäckerei für umgerechnet 2.20 Franken ein Schinken-Ei - Brötchen und eine Cola. Das Brötchen war leider (aber nicht unerwartet) eher süsslich. Gutes Brot muss man in Asien ja nicht wirklich erwarten.
Am westlichen Ende der Avenide de Amizade befindet sich ein grosser Kreisel und man sieht von Ferne den Macau-Tower. Ich hatte keine Lust, dorthin zu fahren, mir war eher nach dem alten Macau.
Aber erst machte ich einen Abstecher in das Casino im Hotel Lisboa. Ich war von Stephan ja informiert worden, dass die Auswahl an Slot-Maschinen eher eingeschränkt ist. Die Chinesen spielen lieber eines der vielen Karten- und Würfelspiele an den Tischen. Nachdem ich erst ein wenig Geld versenkt hatte, spielte ich es nachher an zwei Maschinen zum allergrössten Teil wieder herein. Eine gute Gelegenheit, das Geld auszuzahlen und weiter die Stadt zu erkunden.
Kuriositäten findet man auch hier. Dass es Goldschmuck für die geneigte Frau in Form einer grossen, lachenden Sau gibt, kann man ja noch verstehen, schliesslich bedeutet auch hier «Schwein haben» = Glück. Aber bei diesem Laden habe ich kurz gestockt. Ich dachte erst an Schokoladetafeln, wie man sie auch bei uns (zB beim Läderach) kaufen kann. Aber nein, das war gewürztes, getrocknetes Fleisch, welches in Tafelform angeboten wird.
Es ging weiter durch enge Gässchen und irgendwie landete ich bei der Igreja de São Domingos. Nach einem kurzen Besuch der renovierten Kirche (da hatten sich die Termiten mal durch fast alle hölzernen Teile gefressen) ging es weiter durch schmale Gassen. Überall, teilweise am Strassenrand, wurde irgend etwas gekocht und es roch auch gut. Durch jede noch so schmale Gasse quetschten sich Roller. So wunderte es nicht, dass auch diese, neben den Bussen, Hauptverkehrsträger irgendwo einen Parkplatz brauchen 
Überhaupt fandens ich hier auf kleinstem Raum gedrängte Shops, in welchem irgend etwas feilgeboten wird. Sei es Essen, sei es Keramik oder Kleider. Häufig war es thematisch etwas sortiert. Da kamen mal ein halbes Dutzend Sanitär- bzw. Kücheneinrichtungsgeschäfte, dann wieder ein Mechaniker, der irgend etwas zusammenschraubt.
Ich ging und ging und ging und dank der App «CityMaps2Go» und der vorher im Hotel geladenen Karte war es auch einfach, im Häusergewirr den Überblick zu behalten. Irgendwo marschierte ich dann in einen kleinen Laden, der Fruchtdrinks anbot. Der junge Mann verstand mich dank dem Deuten auf das Gewünschte und mixte mir dann in einer komplizierten Prozedur genau abgewogen einen Mango-Grapefruit-Drink zusammen. Während ich wartete, wunderte ich mich ein wenig über das kleine Display im Laden, das allerhand Unzusammenhängendes zeigte, so auch diese Eisenbahn.
Der fertig gemixte Drink wurde dann in einer Maschine mit einem Plastikdeckel versiegelt und ich bekam ein sehr dickes Röhrchen dazu. Da es auch noch genügend Eis drin hatte, trug ich das Getränk mal mit mir. Ich kam dann ein paar Strassen weiter zum «Reservoir». Die Estrada do Reservatorio verläuft entlang dem Teich gleich beim Hafen und es gibt Bänke zum Verweilen. Dort piekste ich ein Loch in den Deckel und erfrischte mich mit dem kühlen Getränk. Nun verstand ich auch, weshalb das Röhrchen einen halben Centimeter Durchmesser hatte. Im Drink drin hatte es nicht nur Eis, sondern ganze Mangostückchen, an denen mich zuerst beinahe verschluckte.
Danach ging es noch die paar Schritte weiter zum Outer Harbor Ferry Terminal, wo ich mir für den nächsten Tag das Ticket für die Fähre nach Hongkong Airport um 11:30 Uhr kaufte. Die Frau am Schalter wollte zwar verzweifelt die eTicketnummer oder einen Boardingpass haben, aber ich hatte keine Internet-Verbindung und konnte ihr somit nur die Flugnummer angeben. Schlussendlich gab sie mir das Ticket doch noch.
Anschliessend ging ich zurück zum Hotelzimmer, irgendwie spürte ich die 18'200 Schritte oder 12.3 Kilometer, welche ich gemäss meinem iPhone schon gelaufen war. 
Mit leichten Kopfschmerzen – wohl zu wenig getrunken heute oder Coffein-Entzug – ging ich später nochmals raus und beschloss dann aber, gleich um die Ecke wieder ins Hotel reinzugehen, da es dort ein thailändisches Restaurant, das «Naam» gab. Dazu musste ich erst am hoteleigenen Fitnesscenter vorbei. Zum Glück hatte ich keine Sportbekleidung dabei und somit eine Ausrede 
Ich bestaunte kurz den Pool und dachte bedauernd daran, dass ich zwar die Badehose dabei hätte, die Aussentemperaturen von knapp unter 20° C luden aber noch nicht wirklich ein.
Im Restaurant war nicht viel los und das Personal kümmerte sich sehr aufmerksam um mich. Die Karte sah verlockend aus und hinter den Speisen waren denn auch manchmal eine oder sogar zwei kleine Chilischoten vermerkt. Der Kellner meinte jedoch, zwei Chilis seien nicht «so scharf», was auch immer die Definition von «scharf» ist. 
Ich bestellte Fish-Cakes mit süss-saurer Sauce mit Erdnüssen und einen kleinen Mango-Salat als Vorspeise. Dazu eine kleine Schale rotes Curry «Kaeng Ped Yaang» mit gerösteter Ente und Früchten. Das rote Curry hatte eine Chili-Schote, aber beim Salat habe ich den Verdacht, dass da mindestens zwei Schoten hintendran war 
Zum Glück konnte ich mir die Zunge mit dem schönen Karottenblümchen wieder etwas neutralisieren bzw. kühlen. Dazu trank ich viel Tee, bevor ich mir das Curry zu Gemüte führte, es schmeckte sehr gut und überhaupt nicht scharf. Entweder hatten sie die Chilis vergessen oder das ging im Ausgleich mit der Kokosmilch und den vielen Früchten dann unter.
Beim Bezahlen merkte ich an, dass ich Hotelgast wäre, worauf ich noch 25% Rabatt bekam 
Nachdem ich im Casino nebenan nochmals ein paar Hongkong Dollar riskiert, verloren und wieder gewonnen hatte, ging es ins Hotel zurück. Hier war es dann eher etwas mühsam. Ich hatte immer noch ein wenig Kopfschmerzen und im Nachbarzimmer wurde von mehreren Leuten eine grössere Party veranstaltet! 
Nachdem es kurz nach 24 Uhr immer noch Singen, Klatschen, Johlen und so weiter gab, rief ich mal den Concierge an und polterte dann eine Viertelstunde später ziemlich heftig mit den Fäusten an die Wand. Was genau geholfen hatte, wusste ich nicht, es wurde aber schnell ruhig und ich konnte mich in Morpheus Arme begeben.
Am Montag wachte ich auf und dachte, dass etwas nicht stimmt. Ja, etwas stimmte nicht, ich hatte den Wecker überhört. Zum Glück waren die Zimmermädchen etwas laut und das Licht drückte ein wenig durch die Vorhänge, so dass es nur eine halbe Stunde war.
Aber ich hatte ein wenig «sturme Gring», was sich nach der Dusche dann legte. Ich hatte ja genügend Zeit, da ich noch nichts gebucht hatte. Also packte ich und ging erst zu Check-Out, um das Zimmer freizugeben. Anschliessend genoss ich ein letztes Mal das ausgezeichnete Frühstücksbuffet.
Das China Ferry Terminal ist in Gehdistanz. Die Anzugtasche konnte ich gut um den Griff des Rollkoffers legen und so mit Fotorucksack, Umhängetasche und Koffer bepackt, ging es zum Terminal. Dort herrschte grad etwas Hektik, da die 11:30 Fähre schon bereit stand. Da ich ein Superclass Ticket kaufen wollte, durfte ich gleich sofort los und auf's Boot. Sonst hätte ich rund 90 Minuten zur nächsten Fähre warten müssen.
Die Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt und 10 Minuten später sass ich an Bord der Fähre. Die Kleberli mit den Platzreservationen kann man rauchen, die Superclass ist meist nicht stark belegt und man kann sich einfach auf einen freien Platz setzen.
Die Fahrt auf dem Schnellboot ist ereignisarm, die Aussicht durch die beschlagenen Fenster nicht wirklich gut und so döste ich ein wenig. Nach einer knappen Stunde waren wir im Outer Harbor von Macau und auch hier waren die Einreiseformalitäten schnell erledigt.
Ich irrte kurz beim Busterminal herum, bis ich bemerkte, dass der Ausgang zur Stadt am einfachsten über das Abfahrtslevel (1. Stock) und links auf die Fussgängerbrücke ist. Mein via Hotels.com gebuchtes «Grand Lapa» lag einigermassen in Gehdistanz. Leider hat es recht viele Fussgängerüberführungen, welche nur für den Weg nach oben über Rolltreppen verfügen. Also schleppte ich den Koffer mindestens zweimal (ich war auf der falschen Strassenseite gelandet) eine ziemliche steile Treppe herunter.
Das Hotel hat ziemlich Stil, ausser vielleicht einen etwas zu starken Moschus-Parfumduft, der einem überall umschmeichelt.
Auch das Zimmer selber war einwandfrei. Der Zimmerservice kommt einem abends das Bett aufdecken und die Vorhänge schliessen. Der Koffer wurde mir persönlich zum Zimmer gerollt und der Anzugsack aufgehängt. Es hat Portiere, welche die Türe aufhalten und so weiter. Für einen vernünftigen Preis von rund 150 Franken pro Nacht.
Ich lag erst noch etwas faul auf dem Zimmer herum und machte mich dann doch noch auf, die nähere Umgebung erkunden. Gleich hinter dem Hotel liegen ein paar Strassen mit sehr vielen Restaurants. Nur war ich hier wirklich aufgeschmissen. In Hongkong ist vieles mit englischen Bezeichnungen ergänzt und man kann über die Nummer bestellen. Hier in Macau war sehr vieles ausschliesslich in chinesisch beschriftet. Die Menus sahen auch nicht einfach so zum «draufzeigen» aus, was ja auch noch spannend gewesen wäre.
Nach etwas herumirren und werweissen – Meeresfrüchte hätten mich schon «gluschtig» gemacht – landete ich dann bei einem der ersten Restaurants, das ich ins Auge genommen hatte. Es bot Viet-Nam Menus an. Die Bedienung sprach ein paar Brocken englisch und so konnte ich eine Nudelsuppe mit premium Rindfleisch (sehr zart) und dazu einen Eistee mit Ingwer bestellen.
Die orange Sauce unten links war die auch bei uns bekannte (meist etwas rötlichere) Chili-Sauce. Die drei Stückchen Chili bei den Zutaten prüfte ich erst und verwendete dann zwei zum Nachschärfen der Sauce, gegessen habe ich sie sicherheitshalber nicht 
Angenehm erwärmt durch die Schärfe des Nachtessen und nur gerade 110 HK $ (umgerechnet rund 13 Franken) ärmer ging ich noch kurz in ein Casino, um mein Glück an einer Slot-Maschine zu versuchen. Danach ging es ab ins Hotelzimmer zu einem Tsingtao aus der Minibar.
Oh, ja, eben wie immer, laange geschlafen, im Internet gesurft, mal vorsichtshalber den Koffer gepackt, ausgiebig gefrühstückt und dann erst kurz nach Mittag los.
Erich hat mich ja gewarnt, fahr nicht am Sonntag nach Lantau, da hat es Millionen Leute… War gar nicht so, es war Ostersonntag, da hatte es Milliarden 😁😁😁
Ich fuhr, um das schöne Wetter noch etwas zu geniessen, wie üblich mit der Fähre nach Central rüber.
Drüben nahm ich die orange U-Bahn nach Tung Chung. Die war mittelprächtig belegt, was mir etwas (falsche) Hoffnung machte. Unterwegs waren es mal mehr, mal weniger Leute, die unter anderem zum Disneyland fuhren oder von dort einstiegen.
In Tung Chung kaufte ich mir (glücklicherweise) ein Mineralwasser. Denn vorne beim Zugang zur Seilbahn hatte es Kundenlenker und Tafeln, welche meinten, es gehe rund 90 Minuten bis zum Ticketoffice. Ich überlegte mir kurz, ob ich wieder nach Hongkong zurück sollte, blieb dann aber doch dort. Die Sonne war noch nicht zu stark und ich hatte ja mein Baseballcap dabei.
Es ging rechts am Lift vorbei, hinten über die Strasse, dann die Rolltreppe hoch, in Richtung rechts über die ganze Fussgängerbrücke, dann wieder zurück und dann war ich fast oben. Nach ziemlich genau 90 Minuten, rechnen können die also und heute auch ohne Abakus 
Von da an ging es dann keine zehn Minuten mehr und ich sass mit einer vermutlich malayischen Familie mit drei Mädchen, die allesamt lustige Strickmützen trugen (es ging ja auf die Berge) und einer chinesischen Frau und deren Eltern in der Kabine und schwebte bergwärts.
Nach gut 20 Minuten war ich oben und kaufte mir in der Bergstation ein paar Salzstangen. Also ich dachte, das seien Salzstangen, die waren dann eher süsslich. Egal, etwas zu knabbern. Der Buddha sah von Ferne immer noch imposant aus und die Warteschlangen gleich beim Busbahnhof nebenan auch.
Eigentlich wollte ich im Angesicht der fortgeschrittenen Zeit und der enormen Warteschlangen gleich mit dem Bus wieder runter.
Aber mein Follower Morvjn meinte, es lohne sich. Also schlenderte ich unschlüssig zum Fusse des Monuments und schaute mir die Treppen an. Dann gab ich mir einen Ruck und stieg mal die 240 Stufen (ja, ich habe sie gezählt) bis zum Fuss des Buddha hoch.
Oben gab es eine wunderschöne Aussicht über die Buchten und Inseln rund um Lantau. Im Innern des Buddha hat es Ausstellungen (Fotos verboten, ich habe mich daran gehalten) und Totentafeln. Natürlich in chinesischen Schriftzeichen.
Ich kehrte dann zum Parkplatz zurück und nahm aber nicht den Bus nach Tung Chung, sondern den nach Tai O. Ebenfalls eine Empfehlung von Erich. Allerdings war er wohl früher dort und konnte noch einen Ausflug machen. Bei mir war es halt bereits spät – wir trafen erst kurz vor sechs Uhr Abends ein, gleich zum Sonnenuntergang.
Auch hier, eine enorme Warteschlange, welche mich mal erst ein wenig das Städtchen erkunden liess. Der Markt ist eng und es riecht unter anderem danach, was hier auch verkauft wird 
Ich widerstand der Versuchung, von einer der Küchen etwas zu kaufen. Es roch zwar gut und die Ware wurde auch fleissig gekauft, aber es stand ja noch eine lange Busfahrt bevor. You never know…
Ich lief dann an einen älteren Herrn, es stellte sich heraus, dass er 58 Jahre alt war, welcher eine Unterhaltung begann. Er führte mich dann ein wenig durch das Städtchen und wir sprachen über alles mögliche. Am Schluss landeten wir beim Fluss, wo sich eine schöne Aussicht über das relativ ruhige und friedliche Tai O ergab.
Er bot mir dann aus einer Plastikverpackung in einer seiner vielen mitgeschleppten Taschen eine kleine Frucht an. Sie hatte die Farbe einer Orange und die Grösse einer Cherrytomate. Er selbst ass davon. Was hättet Ihr getan? Genau, f… you Bedenken! Das Ding schmeckte auch wie eine Orange mit Schale. Etwas Bitter, fruchtig und süss/sauer zugleich. Er war wirklich sehr liebenswürdig und ich fragte mich, wann er aufs Geschäftliche komme 
In der Tat packte er kurze Zeit später mit chinesischen Schriftzeichen bemalte Tütchen hervor und erklärte mir lang und breit, was das darauf bedeute. Er war überhaupt nicht aufdringlich, aber schlussendlich bekam er einen Obolus und ich die Couverts. Danach gingen wir in einem weiten Bogen durch das Dorf zurück zur Bushaltestelle. Hier waren die Schlangen nicht kürzer geworden. Es hiess nochmals rund eine Dreiviertelstunde anstehen, bis ich in den Bus nach Discovery Bay einsteigen konnte. Der nette Herr blieb bis zur Bustüre bei mir und wünschte mir ein langes Leben, viel Glück und vielleicht doch noch eine Frau und Familie 
Ich hatte wiederum Glück und bekam einen guten Sitzplatz im Bus, welcher sich bis auf die Stehplätze füllte. Neben mich setzte sich eine zierliche, alte Chinesin, deren Hand während der Fahrt mindestens dreimal vom Griff am Vordersitz herunterfiel, bis es ihr auch egal war und sie an meiner Schulter friedlich einschlief. Auch ich döste zweimal weg und so war die Fahrt doch irgendwann zu Ende und es hiess auf die bereits wartende Fähre spurten.
Die Überfahrt nach Hongkong dauerte etwa eine Stunde, wobei mir dort die Star Ferry vor der Nase wegfuhr. Aber die verkehrt ja eh alle zehn Minuten.
Während der Überfahrt chattete ich ein wenig mit meiner kleinen Schwester, welche gerade mit meinem Papa bei ihren Schwiegereltern zu Besuch war. Ihre Schwägerin, Summer, welche aus Hongkong stammt, bekam gerade ein wenig Heimweh von meinem Livebericht.
Da es von der Fährstation nur ein paar Schritte war, beschloss ich zur Feier des langen Tages nochmals ins «Sen Ryo» zu gehen und dort – wie Erich empfahl – «à la Carte» zu Essen. Bei der Ankunft wurde ich höflich darauf hingewiesen, dass das Restaurant nur noch eine Dreiviertelstunde Bestellungen entgegennehme. Das reichte mir aber gut.
Ich stelle vor, ein eiskaltes (ja, mit einem Eisklumpen drin, ev. weil das Glas so kalt war?) Asahi.
Dann ein Tellerchen Ngiri (Erichs Empfehlung, die «Seared Olive Flounder Muscle» links, danach Tunfisch, anschliessend Ebi und nochmals Tunfisch mariniert).
Dann ein Zwischengang mit «semi fatty tuna Sashimi». Hier gibt es so viele Sorten Tunfisch (ja ich weiss, ich muss ein schlechtes Gewissen haben, weil die bald ausgerottet sein könnten)!
Und zum Schluss noch meine Lieblingsspeise, eine Rolle Maki Sushi mit in Tempurateig frittierten Garnelen.
Danach ging ich happy und rund 40 Franken (ein Schnäppchen) ärmer zurück zum Hotel. Der Espresso und die Apple Tart mit Vanilleeis waren der Schlusspunkt, wobei die Apple Tart schöner aussah als sie schmeckte (der Teig hatte einen leicht bitteren Nachgeschmack).
Es war ein schöner Tag! Und ja, es hatte viele Warteschlangen, aber ich war ja gewarnt und es hat sich trotzdem gelohnt.
Nach dem Aufstehen… ach, das kennt Ihr ja bereits.
Kurz nach 11 Uhr verliess ich das kühle Hotelzimmer und ging in den sonnigen (!) Morgen hinaus. Das Wetter hatte prächtig aufgeklart und ich ging zu Fuss zum Star Ferry Terminal.
Die Fähre brachte mich in wenigen Minuten rüber zum Central.
Ich latschte ein wenig rum, bis ich ein Tram erspähte. Dann fuhr ich rund eineinhalb Stunden mit dem Tram irgendwo in der Stadt herum. Ich hätte gesagt, mehr oder weniger der Des Voeux Road entlang nach Westen und wieder zurück. Irgendwann landete ich in Wan Chai und stieg wieder aus. Hier spazierte ich ein wenig durch die engen Seitenstrassen mit ihren kleinen Märkten.
Überhaupt, mich hat erstaunt, wie viele Klein- und Kleinstläden es hier gibt. Wo es bei uns riesige Filialen und Verkaufsflächen gibt, ist hier an jeder Ecke, in jeder Seitengasse ein «Lädeli», wo auf wenigen Quadratmetern irgendwelche Waren feilgeboten werden. Von einer Juwelier-Kette erspähte ich sicher zwanzig Filialen auf wenigen Kilometern. Auch Esswaren werden feilgeboten, meist Suppenküchen, wo eine alte Frau irgend etwas in einem Topf umrührt.
Um 14 Uhr musste ich zurück beim Hotel bzw. nebendran sein, damit ich die Kleider beim Schneider abholen konnte. Ich wurde schon erwartet und probierte zur Sicherheit nochmals alle Anzüge und auch ein Hemd an.
Alles passte und der indischstämmige, in Hongkong geborene, Verkäufer versuchte vergeblich ein letztes Mal mir noch eine weitere Hose oder einen Mantel aufzuschwatzen. Der Preis purzelte runter, der Schneider habe doch noch die Skizzen bereit und er müsse nur noch loslegen, ich hätte die Hose dann auch am Sonntag fertig. Als ich ihm weiterhin schnöde die kalte Schulter zeigte, wirkte er dann leicht beleidigt. Sein Onkel, der ruhig in der Ecke hockte und zwischendurch ein paar Chinesen eine Krawatte verkaufte, lächelte entspannt.
Ich liess mir dann noch zwei separate Quittungen schreiben, schliesslich waren ja zwei Hosen für Thomas dabei, der darf die selbst verzollen. 
Dann verliess ich mit zwei Plastiksäcken und einem Anzugsack den Laden. Wenn ich das nächste Mal hierher komme, lege ich vorher genau fest, was ich alles kaufen will. Denn nun hatte ich mein Kleiderbudget für die nächsten drei Jahre geplündert 
Und nochmals ging es mit der Fähre nach Hongkong rüber, die Schatten wurden schon langsam länger.
Drüben nahm ich auf Empfehlung von Erich den Bus Nr 15 gleich bei der Fährstation zum Victoria Peak hoch. Ich hatte Glück und war einer der ersten beim Einsteigen und konnte mich an einen Fensterplatz setzen. Der Bus wurde dann proppenvoll (wobei ich in Südamerika schon vollere Busse erlebt habe). Er keuchte dann mit all den Leuten die Kurven hoch und durch den Stau kurz vor dem Gipfel. Auch oben war ein riesen Gewusel bei der Busstation. Und schon vor Sonnenuntergang hatte es einen grossen Rückstau bei der Peak Tram Station.
Während sich die Sonne langsam hinter den Wolken versteckte, machte ich mich auf den Weg auf der Lugard Road einen Ausblick über die Stadt zu erhaschen.
Unten wurden langsam die Lichter angemacht, oben die Blitzlichter 
Aber natürlich hatten auch viele Leute ihre Profi-Ausrüstung mit Stativ, Fernauslöser etc. mitgebracht. Ich chattete ein wenig mit meinem Vater zu Hause und ärgerte mich kurz, dass ich meine Nikon nicht mitgenommen hatte. Aber das Ding ist mir einfach zu schwer, wenn ich es den halben Tag durch eine Stadt schleppen muss. Und mit dem Fotorucksack in die vollen U-Bahnen und Busse möchte ich hier nicht, ich brauche schon so doppelt so viel Platz wie ein Einwohner 
Und dann setzte die Nacht ein und die leuchtenden Reklamen erhellten die Stadt. Leider gibt das iPhone hier meist Pixelmüll aus, ist aber ingesamt noch einigermassen gelungen.
Zurück beim Hauptplatz sah ich die Schlange bei der Standseilbahn, die inzwischen mindestens doppelt so lange geworden war. Das Bild von der Busstation konnte ich mir ausmalen. Zwar standen da auch Taxis bereit, welche keine Warteschlange aufwiesen (was wohl auf die Preise schliessen lassen könnte), aber da ich noch nicht viele Schritte getan hatte, beschloss ich, die Old Peak Road zu nehmen und hinunter zu gehen.
In der Mitte der Strecke hasste ich mich dann ein wenig. Oben war es noch kühl gewesen und ich hatte den Schal getragen. Aber der Abstieg von rund 380m auf Meereshöhe runter ging gang schön in die Oberschenkel bzw. Knie und ich kam vom «Bremsen» kräftig ins Schwitzen.
Und so war ich unglaublich dankbar, dass mich mein dritter Sinn (oder was auch immer meine Wege geleitet hat) direkt in die D'Aguilar Street führte, wo eine Beiz neben der anderen auf die amüsierwilligen Leute wartete. Und ich landete direkt vor dem Hong Kong Brew House! Ich hatte mich an den Vorabenden ein wenig kundig gemacht und wusste, dass es hier lohnte einzukehren. 🍻
Mit über 22'000 Schritten und der Höhendifferenz hatte ich mir die Portion Fish & Chips und die zwei Biere verdient. Ein Vedett Witt gegen den Durst und ein Fullers IPA als Genuss. Und zum Knabbern gab es noch Erdnüsschen auf den Tischen, die Schalen kippte man einfach auf den Boden (alte Bartradition).
Etwas knieschlottrig aber frisch gestärkt machte ich mich dann auf den Heimweg mit der U-Bahn, welche mehr oder weniger um die Ecke lag.
Ich schlief danach ausgezeichnet! 
Ich begann den Tag gemütlich und füllte mir nach der Dusche den Magen in der Executive Lounge.
Danach machte ich mich bereit für einen Ausflug in den Süden von Hongkong Island. Ich fuhr mit der roten U-Bahn rüber bis zum Umsteigepunkt «Admirality», dann mit der blauen U-Bahn in Richtung Chai Wan bis zur Haltestelle «Sai Wan Ho». Gemäss von Stephans Mail nahm ich dann den Ausgang A und dort den Bus Nr 14 in Richtung Stanley.
Das war mein erstes Mal mit einem Doppelstockbus in Hongkong und ich musste feststellen, dass ich nicht in allen Sitzreihen wirklich Platz hatte. Danach genoss ich die Aussicht auf die grünen Hügel. Das Wetter war etwa mau, gemäss Prognose grau, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Ich stieg dann auf Stephans Tipp beim Tai Tam Country Park für einen Spaziergang aus. Es war einigermassen kühl und icht trug deshalb mal wieder Langarm und hatte den Schal dabei. Ich überlegte mir, bis nach Stanley zu gehen, aber die Strasse machte keinen wirklich guten Eindruck (schmal, kein Trottoir).
Also ging ich zuerst ein wenig der Tai Tam Reservoir Road entlang nach hinten. Unterwegs kamen mir viele «Läufer» entgegen. Offenbar ein Laufanlass, wobei bei Vielen eher Gehen angesagt war, aber wer weiss woher die kamen 
Die Feuergefahr war angesichts der vorangehenden Regentage eher tief. Leider gibt es hier keinen «Smokey the Bear» der das angekündigt
Das erinnerte mich gleich noch daran, der lieben R. R. aus W. einen Geburtstagsgruss auszurichten. MMS wollte erst nicht, aber es gibt ja auch noch WhatsApp.
Beim «Intermediate Reservoir» gab es eine kleine Picknickstelle, wo ich kurz Rast machte und mir überlegte, was ich nun tun solle.
Ich warf mal Google an und entschloss mich dann, trotz nicht gerade allzu gescheiter Ausrüstung, eine kleine Wanderung zu machen. Der Anfang des Weges war noch betoniert, aber das änderte sich nach ein paar hundert Metern. 
Glücklicherweise war der Weg nur schmutzig und nass, aber fast nicht glitschig, zudem hatte ich meine leichten Wanderschuhe an, welche ich natürlich zu Hause noch imprägniert hatte. Es gab nur zwei heiklere Stellen, wo ich etwas unbeholfen über die Felsen kraxeln musste. Zwei kleine Übergänge über das Bächlein waren einfache Betonwege ohne Geländer.
Auf der ganzen Strecke begegneten mir bis zur Abzweigung oberhalb Repulse Bay nur zwei Paare. Offenbar ist Wandern hier nicht so angesagt 
Mir wurde mit der Zeit dann doch etwas warm und ich krempelte mal die Manschetten des Hemdes zurück. Natürlich wäre es auch angenehm gewesen, wenn ich eine Flasche Wasser mitgenommen hätte, aber die Trinkerei wird auch überbewertet 
Ich kam dann an eine Abzweigung, wo es links nach Stanley (über die Berge) ging, rechts sonstwohin und einigermassen geradeaus entlang einem kleinen Kanal wohl nach Repulse Bay. Ich ging da eine Weile entlang, begegnete hin und wieder ein paar Joggern und rechts unten sah man Repulse Bay.
Aber irgendwie ging es da nirgends runter. Also machte ich nach rund einem Kilometer nochmals kehrt und traf dann bei der Abzweigung auf recht viele Leute. Zwei davon, eine jüngere Frau und ein jüngerer Mann, welche wohl hier Joggen waren, sprachen englisch, also frage ich die nach dem Weg. Sie meinten, ich hätte schon dem Kanal entlang bis zur Strasse gehen können, das sei aber ein rechter Umweg. Es gäbe hier gleich einen kurzen, steilen Weg durch den Wald. Und siehe da, genau da war ja ein Warnschild.
Sie meinten, der Weg sei nicht so schlimm, wie der, welchen ich bisher genommen hätte und gingen auch voraus. Es war dann in der Tat etwas steil, aber wiederum hatte ich genug Griff, um heil, aber mit etwas schlottrigen Knieen unten anzukommen.
Bei einer Abzweigung holte ich die Beiden wieder ein und wir wechselten ein paar Worte. Sie waren wohl um die Fünfunddreissig und sprachen ein ziemlich «gutes» Englisch. Es stellte sich heraus, dass sie aus Südafrika stammten, aber auch schon mehrere Jahre in Europa gelebt hatten. Sie hatten eine ziemlich pessimistische Sicht auf Südafrika (Korruption, liest man ja auch in CH-Zeitungen zu Genüge) und meinten, ein wenig mehr «Ordnung» (er wählte mehrmals das deutsche Wort) täte Hongkong gut. Das gäbe es wohl nur in Deutschland und der Schweiz. Naja… 
Und hier noch der Kartenausschnitt (ohne die Zusatzkilometer).
Ich mochte dann nicht mehr Repulse Bay erkunden, sondern stieg in den nächsten Bus und fuhr zurück zum Hotel, um die schmutzigen Hosenbeine wieder stadttauglich zu machen.
Ich lümmelte erst noch ein wenig im Hotel rum, bevor ich mich aufmachte und nach Hongkong rüberfuhr. Ich besuchte noch einen Computerladen, der mich doch etwas verwunderte. Auf zwei Etagen gab es unzählige Kleinst-Shops, welche auch Computer reparieren. Zudem viele Läden, welche Software (vor allem Games) verkauften, aber auch einen Computerbücherladen. Die Preise schienen mir aber nicht besonders und es stach mir gerade auch nichts in die Augen.
Also machte ich mich auf, ein Restaurant zu suchen. Irgendwo fand ich eine ansprechende Karte und ein Kontrollblick zeigte mir, dass das Restaurant einigermassen gut besucht war. Mindestens ein Gast sah auch nicht-asiatisch aus 
Die Bedienung konnte ungefähr zwei Worte englisch, aber die Karte war lesbar. Da man sich nur die Nummern merken muss, konnte ich das Gewünschte auf den Bestellzettel übertragen. Wie immer gibt es automatisch und ohne Rückfrage Tee dazu. Ich bestellte gebratenen Reis mit Schwein und zwei Sorten Dumplings. Einmal mit Krevetten und einmal mit Schweinefleisch und Sauce. Das war dann mehr als genügend.
Der Reis war übrigens Rundkorn und überhaupt nicht klebrig. Ich hatte den Verdacht, dass die über mich Lachen wollten, wie ich das Zeugs auf die Stäbchen bugsiere 
Danach war ich rund und satt und machte mich auf den Heimweg ins Hotel.
Der Donnerstag war ziemlich verregnet. Ich stand gegen 8 Uhr auf und ging im Hotel frühstücken. Das geniale Buffet in der Executive Club Lounge im zweiten Untergeschoss bietet bei entsprechender Zimmerklasse gratis was das Herz begeht. Ein Koch steht bereit für frische Eierspeisen (zB ein feines Omelett mit Pilzen, Tomaten, Pepersoni etc.). Zudem gibt es Früchte, Aufschnitt/Salami, Käse (ein wenig), Müesli, Frühstücksflocken, Brote (Toast, Baguette etc.) und dazu noch die ganze Englisch/Asiatische Zubehörabteilung mit Speck, Bohnen, Wonton, Dumplings, Nudeln und so weiter. Die Schweizer Kaffeemaschine von Schärer mit guten Bohnen erzeugt einen Espresso, der meinem verwöhnten Gaumen genügt.
Ja, die Aussicht aus dem Fenster ist nicht berauschend, aber das kann man hier ja nicht in dieser Preisklasse erwarten. Aber es reicht, um sich an den Schirm zu erinnern, bevor man aus dem Haus geht. Das Zimmer selber ist tipp top. Grosses, neues und sauberes Bad mit einer tollen Dusche, grosses Doppelbett und Sofagruppe sowie einen Schreibtisch.
Nach dem Frühstück fuhr ich ein wenit mit der U-Bahn umher. Nach Hongkong rüber und mit dreimal Umsteigen zum LOHAS Park. Ich dachte, das sei ein Park im Grünen. Also im Grünen war es einigermassen, da es im Hinterland Hügel hat. Aber sonst war es eine riesengrosse Wohnanlage.
Es hatte zwar gedeckte Gehwege, aber trotzdem war es überall feucht und ein wenig rutschig. Also fuhr ich relativ schnell wieder zurück, diesmal aber mit der grünen Linie nach «Yau Ma Tei». Auf der PDF-Karte sah es nach nur zwei Stationen aus bis Tsim Sha Tsui und die Nathan Road war auch angeschrieben, also beschloss ich zu Fuss zu gehen. Es zog sich dann doch noch recht dahin. Zudem regnete es immer wieder mal stärker und im Schirm mit den anderen Leuten mit Schirmen im Strom zu schwimmen, war etwas mühsam. Zudem wirkt die Menge zwar wuslig, aber die Gehgeschwindigkeit der Leute hier ist auch eher auf Berner Niveau.
Danach ging es zur Anprobe beim Schneider. Erst den Anzug und zwei Stunden später gleich nochmals wegen der Hemden. So wie es aussieht, kann ich die Ware am Samstag abholen. Dann bleibt mir genügend Zeit um das alles versuchen einzupacken, ohne dass ich mir auch noch einen weiteren Koffer kaufen muss.
Die Zeit verging so ziemlich schnell und ich machte mich bereit für das Nachtessen. Also nahm ich das «handy» von der Ladestation und packte es ein.
Dieses als «handy» gebrandete Alcatel onetouch ist ein Leihgerät, welches im Hotelzimmer deponiert ist. Es ist mit einer Daten- und Lokaltelefon-Flatrate ausgestattet. Es lässt sich sehr einfach in einen Hotspot verwandeln und half mir so, mein iPhone immer in Verbindung zu halten. Zudem hat es noch unzählige Apps und Informationen drauf, die mir irgendwas verkaufen wollen. Egal, ich muss ja nicht draufgucken.
Zum Nachtessen fuhr ich nach Hongkong rüber. Die U-Bahn war kurz nach sechs Uhr abends immer noch gut gefüllt. Auf der roten Linie rüber nach «Admirality» merkete ich das noch nicht so, aber dort beim Umsteigen gab es vor der blauen Linie massiv Stau. Die sogenannten K-Stock - Züge sind mit acht Wagen geführt, jeder Wagen hat 22 Meter Länge und 5 Türen pro Fahrtrichtung. Zur Hauptverkehrszeit stehen also mindestens 40 Leute der MTR bei den Türen und heben Schilder hoch, wenn nicht mehr eingestiegen werden soll, da die Züge voll sind. Weitere Leute patroullieren entlang des Zuges. Da die Züge im Zweiminuten-Takt verkehren, bringt man die Leute also doch schnell weg. Zudem werden die Züge nicht so stark gefüllt, wie in anderen Städten, man stand sich nicht auf den Füssen.
Nachdem ich den Verkehr etwas bewundert hatte, fuhr nur gerade zwei Stationen bis Causaway Bay und lief dann noch ein paar Meter bis zum von Erich empfohlenen «Din Tai Fung» an der Yee Wo Street. Da die Restaurants häufig in Malls untergebracht sind, versuchte ich verzweifelt, aus der Google App die dort gespeicherte Strassennummer abzurufen, bis ich nach zwei erfolglosen Versuchen merkte, dass ich schon vor dem richtigen Eingang stand 
Beim Eingang konnte man die rund 12 Köche bestaunen, die auf kleinstem Raum Teig zubereiteten und daraus die Dumplings formen. Das Restaurant in Causaway Bay hat sogar einen Michelin-Stern.
Ich bekam ein Zweiertischchen zugewiesen und dazu die Menukarte mit einem Bestellformular. Tee gab es wie immer automatisch und ohne zu fragen. Nach etwas Überlegen bestellte ich mir eine sauer-scharfe Suppe mit Fleischeinlage und ein paar Wonton. Da ich den ganzen Tag ausser Frühstück noch nichts gegessen hatte, hätte ich gerne noch einen kleinen Teller Dumplings nachbestellt, aber nicht nur die Lieferung, sondern auch das Abräumen ging sehr fix 
Erst hatte ich keine Lust, da es immer noch regnete, aber irgendwie fasste ich mir doch ein Herz und ging zum Pier der Fähre für den Rückweg über's Wasser nach Kowloon. Die Fährstation war wegen Umbauten eher schwer erreichbar, aber ich konnte irgendwann den Umleitungsschildern folgen.
Die Überfahrt war dann schnell und etwas schauklig, auch bei der Anlegestelle in Kowloon musste man sich gut festhalten und beherzt den Schritt über das Blech zur Gangway machen.
Von der Fährstation zum Hotel war nur ein kurzer Sprung. Ich kaufte mir im 7-Eleven noch ein etwas eigentümliches Ashahi Mixgetränk mit Grapefruit und Shochu Reisschnapps (danke dem Beni für die Aufklärung via Twitter) und damit war der Tag fertig.
Nachdem ich das Zimmer gegen 10:30 Uhr schon beziehen konnte, richtete ich mich zuerst etwas ein und ging danach zum von Thomas empfohlenen Schneider.
Der Verkäufer dort, Simon hiess er wohl, war sehr beflissen und gut und wollte fast nicht mehr aufhören, mir irgendwelche Stoffe zu zeigen. Als er dann gegen Schluss mal eine Preisvorstellung bekanntgab, musste ich doch erst mal leer schlucken. Anschliessend liess ich mir von der Bank mal die Floor Limite meiner Kreditkarte kräftig anheben.
Die Nathan Road hier in Kowloon hat ein wenig etwas vom Las Vegas Strip. Ebenfalls viele Leute und Leuchtreklamen, aber eben auch viele Verkäufer. Während das in Las Vegas Mexikaner sind, die einem Zettelchen für… ahem, sagen mir mal «Gentlemans Clubs» aufdrängen wollen, sind es hier Schlepper, die für Schneidereien werben oder dann Leute die einem «Copy Watches» verkaufen wollen. Die ersten paar Mal noch lustig, dann zunehmend lästig.
Am späteren Nachmittag besuchte ich noch kurz den gleich nebenan liegenden Kowloon Park. Gleich an der Strassenecke sassen mitten im Fussgängerverkehr zwei Techniker und spleissten unter freiem Himmel Glasfasern, bei uns undenkbar.
Die Strassen sind dicht befahren und die Fussgänger haben ausser bei Lichtsignalen keinen Vortritt für Fussgänger. Zudem herrscht Linksverkehr, was jedoch am Boden gut gekennzeichnet ist. Zudem schaue ich aus Prinzip immer in beide Richtungen. Und natürlich überall die roten Hongkong-Taxis (Toyota Crown Comfort).
Leider war es regnerisch und die Aussicht entsprechend etwas trüb.
Irgendwie war es dann spät geworden und nach der Rückkehr ins Hotelzimmer beschloss ich auf Erichs Empfehlung in das Sushi-Restaurant «Sen-Ryo» in der nahegelegenen Sun Arcade zu besuchen. Das gab die Gelegenheit, nochmals ein paar Schritte zu tun, was nach der ganzen Fliegerei und mit der bestehenden Müdigkeit gut tat.
Das Restaurant hatte ein Ticketsystem, wobei ich als Einzelperson praktisch sofort einen Platz bekam. Vor der Nase lief das Laufband, es hätte aber auch à la carte gegeben. Leider hatte ich die Mail von Erich, welche mich kurze Zeit vorher erreichte, nicht mehr gesehen. Er hätte mir eher à la Carte empfohlen. Aber das kann ich ja immer noch nachholen.
Die Preise schienen mir nicht ganz so transparent, ich dachte erst, dass die farbigen Kleber auf den Plastikabdeckungen den Preis beschreiben. Nach dem dritten Teller fiel mir dann die Farbe der Teller auf, diese erschienen dann auch auf der Abrechnung, die der Kellner auf Zuruf hin über sein Tablett ausdruckte. Interessanterweise waren die (grossen) Maki neben dem Sashimi teurer als die Ngiri mit Ebi. Insgesamt kam ich mit umgerechnet knapp 30 Franken davon, nicht schlecht für 6 (grosse) Maki, 4 Ngiri und eine Portion Sashimi.
Für Getränke hätte man wohl auch nach dem Kellner rufen müssen. Aufgedrängt haben sich die nicht. Allerdings habe ich dann durch Zuschauen gelernt, dass in einer der «Truckli» an meinem Platz Teepulver war und man direkt am Platz heisses Wasser aus dem Hahnen dazuzapfen konnte. Faszinierend…
Anschliessend machte ich mich auf den Rückweg, kaufte im 7-Eleven gleich nebenan noch etwas Wasser und schmiss mich dann seeeehr müde auf das Bett. Ich tauchte angenehm schnell ab und schlief mehr oder weniger acht Stunden durch.
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