Day 13/14, Beeing in Las Vegas

Das "Beeing" kommt kurz vor dem "Leaving Las Vegas". Nein, nein, keine Angst, ich sauf mich hier nicht tot. Im Gegenteil, da mein Flug morgen recht früh geht, werde ich mir keinen Tropfen gönnen.

Zum Hotelzimmer im Flamingo gibt es folgendes zu berichten: es ist gross und die Klimaanlage war nicht an, als ich eintrat.

Zimmer 20024 im Flamingo Las Vegas

Das Bett war ausgezeichnet, so gut hatte ich in den ganzen Ferien noch nie geschlafen. Die Vorhänge können getrennt (weisse Vorhänge und dicke, welche das Licht abschirmen) per Schalter geöffnet oder geschlossen werden. Das Sofa vor dem Fenster erlaubt die bequeme Aussicht auf die Strassen und Hotels rundherum (im Hintergrund das Becken des Belagio).

Aussicht aus dem Hotelzimmer im Flamingo Las Vegas

Der riesige Fernseher und die Denon-Stereoanlage dominieren natürlich den Raum. Leider funktionierte die Fernbedienung für die Denon nicht. Vielleicht sind die Batterien alle. Ich habe mal meinen iPod angeschlossen und das funktionierte, ohne dass ich gezielt Stücke auswählen konnte. Das liegt aber ev auch an mir.

Fernseher und Stereo-Anlage im Flamingo Las Vegas

Das Badezimmer verfügt über eine Dusche und eine Badewanne. Das Lavabo sieht auch schön aus, ist aber eher unpraktisch. Im Spiegel entdeckte ich ein dunkles Rechteck und unter dem Spiegel in einer Halterung eine Fernbedienung. Ja, es war das, was ich vermutete. Im Spiegel eingebaut ein weiterer Fernseher. So kann man auch in der Badewanne alles über Paris Hiltons Entlassung aus dem Knast erfahren... oder was sonst gerade in den Nachrichten läuft.

Badezimmerspiegel mit eingebautem Fernseher
 

Eher lausig im Flamingo, für das Internet sind pro Tag noch 11.99 $ fällig. Und ein Wechsel vom Kabel zu Wifi ist auch nicht vorgesehen. Zudem kosten Lokalgespräche (inklusive 1-800er Nummern) einen Dollar. 

Das Nachtessen im Smith & Wollensky's war leider nicht so berauschend. Das T-Bone Steak war auf der Filetseite teilweise ganz durchgebraten. Schade um das gute Stück. Der Baked Potatoe war riesig und lecker. Dazu gönnte ich mir ein Glas Merlot aus dem Napa-Valley. Der Wein war wuchtig, aber vielleicht etwas zu warm. Am Schluss bat ich um einen Espresso, der aber heiss zu sein habe. Er war heiss, aber leider etwas zu wässrig. Zudem musste ich nach dem Espresso sicher eine Vierteilstunde auf die Rechnung warten. Alles in allem 77 $ plus Tips (15-20%), meines Erachtens ein eher schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis. Da war das McLintocks in Pismo Beach doch besser.

Draussen war es um halb zehn Uhr immer noch brütend heiss. Ein Wüstenwind blies durch die Strassen, dazu addierte sich die Abwärme der Klimaanlagen der vorbeifahrenden Busse und Autos. Ich flüchtete mich ins klimatisierte Flamingo und jagte mal einen Hunderter durch die Slot Machines. Zuerst mit etwas Glück, danach ging es schnell bergab und ich ging mein Bett geniessen.

Urs | Mittwoch 27 Juni 2007 - 8:07 pm | | default | Kein Kommentar

Day 13, Kingman - Las Vegas

Mit dieser Etappe erreichte ich mein Ziel der diesjährigen Ferienreise, Las Vegas in Nevada.

Bevor ich Kingman verliess, tankte ich nochmals für 10$ bei der Tankstelle um die Ecke. Der "Most" war hier unter drei Dollar zu haben. So günstig war er auf dieser Reise noch nie. Wobei ich mich an 1993 erinnere, wo die Gallone in Louisiana für rund 75 Cent zu haben war.

Das Navi lotste mich aus der Stadt auf den Highway 93, wo ich gemütlich mit eingeschalteter "Cruise Control" (Tempomat) bei 67 Meilen dahinfuhr.

Als ich mit etwa nur zwei Meilen Tempounterschied zwei kurz hintereinander fahrende Autos auf der linken Spur überholen wollte, war ich aufgrund einer Beobachtung gestern irgendwie leicht sensibilisiert. Und prompt, als ich beim hinteren Fahrzeug links fast aufgeschlossen hatte, scherte der Wagen links aus und schoss mich fast ab. Nicht nett, aber ich war schnell genug auf der Bremse.

Beim Hoover-Dam hielt ich nicht an. Erstens war es über 100°F (dh. > 36° Celsius), zweitens hatte es sehr viele Leute und drittens war ich schon mal hier. Was mir vor allem auffiel, der Wasserstand des Lake Mead war extrem tief (sicher 20m unter dem langjährigen Normalstand) und auch, dass dort eine riesige Autobahnbrücke gebaut wird, welche das Nadelöhr auf dem Damm wohl recht entschärfen wird. Gemäss dem Wikipedia-Artikel wird es aber wohl 2010, bis der Autobahn-Abschnitt eingeweiht werden kann.

Am Radio lief 97.1, the Point mit Classic Rock, was mir sehr gefiel. Vor allem, weil man es heute, am 26. Juni am Autoradio auch hören kann. Online jedoch nicht, heute ist "Internet Day of Silence". Die Internet-Broadcaster haben wegen massiv steigender Abgaben an die arme, arme, darbende Musikindustrie zu einem Boykott-Tag aufgerufen und bitten die Hörer, ihre politischen Vertreter zu mobilisieren.

In Las Vegas angekommen, musste ich mich durch ziemlich dichten Verkehr auf den Autobahnausfahrten und dem Flamingo-Drive quälen. Die Klimaanlage gab bei nun sogar 107°F fast den Geist auf.

Ich bog dann kurz über den Strip zum Parking des Flamingo ein. Immer ganz toll, weil man dabei über das Trottoir und den Hotelvorplatz muss, wo eigentlich fast 24h reger Fussgängerverkehr herrscht. Danach fuhr ich wie von unzähligen Besuchen gewohnt in den Kreisel für das Valet-Parking und wunderte mich noch, dass es gar nicht viele Fahrzeuge hatte. Bevor ich den Wagen verlassen hatte, teilte mir ein herbeigeeilter Angstellter mit, dass dies hier nun das Limo-Parking sei. Also machte ich nochmals einen Dreher und fuhr zur neuen Valet-Parkinganlage im hinteren Teil des Hotels.

Beim Check-In mit einigermassen erträglichen Wartezeiten bekam ich ein Couvert mit allen Unterlagen in die Hand gedrückt. Dabei lag auch eine Audio-CD mit Flamingo - Werbung für die aktuelle Show von Toni Braxton und irgendwelchem Chillout-Sound. Die Lady vom Front-Desk wies mich dann zum Info-Schalter. Ich hatte auch keine Schlüssel im Couvert.

Den Chillout-Sound konnte ich auch gut gebrauchen, denn ich war um ca 13:30 Uhr eingetroffen. Gemäss dem Info-Schalter sei aber erst um 16:00 Uhr Check-In Time. Aber so nach 15:00 Uhr seien die Zimmer üblicherweise bereit. Das fand ich dann wirklich nicht toll.

Ich habe das Bestätigungsmail gefunden, dort steht allerdings ziemlich weit unten unter einem der vielen Blabla-Punkte, dass die Check-In Time 4:00pm sei. Sobald ich online bin, werde ich prüfen, ob das auch irgendwo vor der Bestätigung gut lesbar steht.

Also ging ich zu einer Kaffee-Bar und kaufte mir einen Kaffee und ein Apple-Turnover (Apfel-Krapfen). Und so schreibe ich den Artikel halt mal offline im Texteditor damit ich ihn nachher ins Netz kopieren kann.

Das gemahnt mich, beim nächsten Aufenthalt in Las Vegas (so es denn wieder einmal sein soll) in einem Billig-Motel abzusteigen. Zum Beispiel in der Travelodge, welche auch direkt am Strip liegt. Da hat man dann auch keine grosse Erwartungen, welche enttäuscht werden können.

Nun heute abend möchte ich dafür nicht enttäuscht werden. Ich habe mir einen Tisch bei Smith & Wollensky's reserviert und werde dort ein riesiges, zartes und gut schmeckendes Steak verzehren und dazu wohl ein Glas Rotwein geniessen. Schliesslich muss ich erst morgen gegen 16:00 Uhr wieder in den Wagen steigen um ihn am Flughafen zurückzubringen.

Urs | Mittwoch 27 Juni 2007 - 02:39 am | | default | Ein Kommentar

Day 12, Holbrook - Kingman

Diesmal wollte ich etwas früher aus den Federn. Dies in der Hoffnung, das Licht sei am Morgen etwas besser. Dh. mehr blauer Himmel und bessere Konturen. Ich checkte noch vor acht Uhr morgens im Super8 in Holbrook aus und fuhr zuerst nach Osten zum Petrified Forest National Park und zwar in den nördlichen Teil, der Painted Desert genannt wird. Die Anfahrt (28 Meilen) dauerte etwa eine halbe Stunde.

Gleich beim Visitor-Center und auch beim Gate sah ich Kaninchen herumhoppeln. Auch Ground Squirrels flitzen vor dem Rädern rum. Leider haben sich die Viecher versteckt, als ich meine Kamera "schussbereit" hatte.

Ich fuhr den Halbkreis des Painted Desert - Teils ab. Und den selben Weg zurück, weil der obere Teil des Nationalparks nur einen einzigen Ausgang gegen den Interstate 40 hat. Und ganz durch den Petrified Forest runter bis zum 180er und zurück nach Holbrook war mir zu weit.
Die Farben der Felsmassen im Zusammenspiel mit dem Blau des Himmels und den Wolken sind wirklich ganz toll.

Painted Desert

Painted Desert

Painted Desert

Painted Desert

Danach fuhr ich zurück nach Holbrook und genehmigte mir Pfannkuchen zum Frühstück. Ich musste allerdings nach zwei Stück (und Einem angeknabberten) aufgeben. Zusammen mit den Erdbeeren war es zuviel. Anschliessend fuhr ich auf dem Interstate 40 westwärts in Richtung Flagstaff. Nach etwa einer Stunde Fahrt fielen mir beinahe die Augen zu. Beim nächsten Rastplatz fuhr ich raus und legte ein 30minütiges Nicherchen ein. Schweissgebadet (es waren run 34°C draussen) wachte ich auf, machte mich in den Restrooms (klimatisiert!) frisch und fuhr weiter bis Seligmann. Dort legte ich nochmals ein Päuschen ein, kaufte ein Souvenir für unseren Arbeitsplatz (naja, fast, mal schauen) und vollendete den Trip schliesslich auf der Route 66, welche mich direkt zum Motel in Kingman führte. Die Route 66 war auch schön beschaulich zu befahren, ohne den massenhaften Lastwagenverkehr des Interstate.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Reise dem Ende nähert. Morgen geht es zum Zielort, Las Vegas.

Urs | Dienstag 26 Juni 2007 - 04:10 am | | default | Drei Kommentare

Day 11, Alamogordo - Holbrook, Arizona

Puh, das war aber ein langer Trip, etwas mehr als 400 Meilen (rund 640 Kilometer).

Um 7:30 Uhr noch vor dem Wecker aufgewacht mit leichten Bauchschmerzen. Offenbar haben mir die Buffalo Wings (Poulet-Flügeli) gestern nicht so bekommen. Die Abreise verzögerte sich etwas, um 9:35 Uhr startete ich hier mein GPS und fuhr los über Las Cruces nach Deming.

Dort gab es gegen 12 Uhr beim Denny's Restaurant einen Cholesterin-Kracher (All American Slam), der mich für den Rest des Tages (bis zum Abend) mit genügend Kalorien versorgte.

Denny's Restaurant in Deming

Danach fuhr ich weiter quer durchs Land über Silver City nach Holbrook. Unterwegs kam ich zuerst durch eine ziemlich staubige Ebene. Danach begann der Höhenmeter des GPS hochzuticken und ich kam durch den Gila National Forest.

Gila National Forest

Weiter ging es durch Berg und Tal und Wald. Bei einem Aussichtspunkt zwischen Reserve und Luna standen drei Motorradfahrer mit Ihren Harley Davidson Bikes. Einer wollte gleich wissen, ob ich da ein "Satellite Phone" hätte. Er meinte damit natürlich mein Garmin GPS. Ich erklärte ihm, worum es ging und er war natürlich schwer beeindruckt. Ich war allerdings von den Bikes mehr beeindruckt. Ich machte gleich ein paar Photos und er gab mir seine email-Adresse, damit ich ihm die Photos mit GPS-Infos senden kann.

Drei "schwere" Jungs mit ihren Harley Davidson

Nachher kam ich auf eine Hochebene (2'400m ü. M.) bei Alpine. Eine schöne Gegend, kleine Seen, Wälder. Kurz danach die Staatengrenze New Mexico - Arizona und da standen die Drei wieder. Natürlich gab es nochmals ein Picture, diesmal ohne Bikes.

An der Staatengrenze New Mexico - Arizona, ohne die Harleys

Danach trennten sich unsere Wege und ich begann den fast nicht enden wollenden Schlusspurt nach Holbrook. Zum Glück darf man in der Zwischenzeit ausserorts je nach Strasse 65 bis 75 Meilen pro Stunde fahren. Die Strecke kurz vor Holbrook war zwar auch sehr schön, mit roten Felsen und einer atemberaubenden Senke, wo wohl der halbe Kanton Bern reinpassen würde. Aber langsam hatte ich Rückenschmerzen, trotz Zwischenhalten und Streckübungen.

Das Super8 in Holbrook ist ganz ok. Angefangen habe ich diesen Artikel vor dem Nachtessen. Ich war in einem italienischen Restaurant, "just a few blocks down the road". Ich habe mal den Wagen genommen. Allerdings war nur gerade die Karte und das Dekor einigermassen italienisch. Meine Canelloni hätten sicher jeden Europäer geschockt. Die Füllung war jetzt nie und nimmer Spinat und Ricotta. Eher Stangensellerie, Karotten und sonstwelches Gemüse. Die Sauce etwas parmesanlastig und natürlich in der Menge zuviel. Aber trotzdem, nicht übel... ich würde das mal mit "interesting" deklarieren. Logischerweise hatte es auch keine Espresso-Maschine. Dafür war der Kaffee im Super8 nicht übel.

Urs | Montag 25 Juni 2007 - 04:34 am | | default | Kein Kommentar

Day 10, Santa Fé - Alamogordo

Nach dem gestrigen Mühen mit dem Internet-Zugang war es heute morgen noch nicht besser. Egal, um kurz die Headlines zu checken, reichte es.

Beim Checkout fiel mir auf, dass hier im Super8 in Santa Fé offenbar keine Höflichkeit angesagt war. Ziemlich wortkarg legte man mir den Buchungsbeleg hin und nicht einmal ein Bye kam über die Lippen der Angestellten.

Nachdem ich alles ins Auto gepackt hatte, stellte ich fest, dass ich den 285er Highway New Mexico mit dem GPS nicht lokalisieren konnte. Ich wollte jedoch nicht auf dem Interstate 25 nach Süden blochen. Ich ging zurück zur Reception und liess mir helfen. Die Frau konnte mir zeigen, wie ich auf den 285er kam, nämlich nordwärts zum St Francis Drive und nochmals nordostwärts auf dem I-25 bis zur Abzweigung.

Die Fahrstrecke stellte nichts spezielles dar. Ein paar Züge kreuzten meinen Weg, jedes mal war ich nicht bereit zum fotografieren. Nach rund 220 Meilen kam ich etwa um 15:30 Uhr geradewegs zum Super8 hier in Alamogordo. Bei leicht wolkigen, aber brutal heissen 38°C war ich froh, dass die Klimaanlage im Zimmer schon lief. Das Zimmer ist eher klein aber sauber und mit allem Notwendigen eingerichtet, bei dem Preis ($ 56) kann man gar nicht klagen.

Nach einer Stunde rumdösen und abkühlen wollte ich es nochmals wissen, packte die Turnschuhe und die kurzen Hosen und ging zum White Sands National Monument, welches doch noch etwa 20 Meilen ausserhalb Alamogordo liegt.

Visitor-Center des White Sands Natl. Monuments

Ich parkte meinen etws schmutzigen Wagen vor dem Visitor-Center und ging noch Souvenirs und eine 1.5 Literflasche Wasser einkaufen.

Mein etwas schmutziger Toyota Corolla
 

Nach nur drei Dollar Eintritt gab man den Weg frei in die gleissenden Gipsdünen. 

Pflanzen gibt es doch noch recht viele in den Dünen, nur Tiere habe ich diesmal fast keien gesehen.

Soaptree Yucca

Mistery man's shadow....

Schatten des Fotografen auf den Gipsdünen des White Sands National Monuments in New Mexico, USA

Einzig eine Eidechse sah ich, und die #*%& kleinen Fliegen, welche einem in die Nase und die Ohren flogen. Aber egal, trotz Hitze machte ich den Natural Trail, diesmal ohne heisse Füsse. Fazit: die Wüste grünt :-)

Grüne Bäume und Büsche in den Gipsdünen des White Sands National Monuments
 

Auf dem Heimweg nach dem Tanken (der Corolla schluckt nicht mal so viel) hatte ich eine kurze Panikattacke. Ich vermisste mein Portemonnaie und dachte schon, ich hätte es im White Sands verloren oder im Visitor-Center liegen gelassen. Nach etwas hektischer Suche fand ich es jedoch unter ein paar alten Plänen auf dem Beifahrersitz. Danach ging ich auf dem weiteren Nachhauseweg im lokalen Pizza Hut eine Portion Buffalo Wings (spicy) und eine kleine (das gibts!) Pizza (half Hawaiian, half Peperoni) verdrücken.

Ich wünsche allen zu Hause gebliebenen einen schönen Sonntag!

Urs | Sonntag 24 Juni 2007 - 06:40 am | | default | Drei Kommentare

Day 9, Montrose to Santa Fé

Nach dem gestrigen, langen Tag am Telluride Bluegrass Festival, wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Höhenunterschiede, Sonne, Wetter und schlechte Betten zollen Tribut.

Ich packte meine Siebensachen und fuhr zu einem ausgiebigen Frühstück ins Denny's. Diesmal gab es einen Grand Slam Slugger™, zwei Stück Rührei, Speck, Würstchen, zwei Pfannkuchen, Toast und einen Jus. Ehrlich gesagt, den Toast habe ich nicht mehr ganz runtergekriegt.

Nachher führte mich mein GPS über Gunnison - Alamosa nach Santa Fé. Unterwegs galt es Pässe mit fast dreitausend Metern über Meer zu überwinden. Gegen das südliche Ende des Blue Mesa Reservoirs in Colorado entstanden anlässlich einer Nickerchen-Pause die folgenden Bilder.

Blue Mesa Reservoir

Blue Mesa Reservoir

Bei Saguache bog ich auf den Colorado 17er ab, anstatt auf dem 285er zu bleiben. Das GPS errechnete schön den neuen Weg, liess mich aber etwas im Ungewissen, wie gross der Umweg denn nun sein könnte. Die Strecke über Moffat war ziemlich eintönig. Als dann Alamosa als nächste Stadt angezeigt wurde, wurde es mir etwas wohler. Allerdings gaben die Batterien langsam den Geist auf. Schön blöd, wenn die Ersatzbatterien auch schon leer sind und man kein Papierbackup hat. Das GPS gab dann kurz vor Antonito nichts mehr von sich. Da ich dort sowieso tanken wollte, kaufte ich mir gleich vier neue Batterien. Das war auch gut so, sonst hätte ich am Dorfausgang sicher die falsche Abzweigung genommen. Kurz danach überquerte ich die Staatengrenze nach New Mexico.

Bei Espanola nahm ich nochmals eine falsche Abzweigung, diesmal lotste mich das Garmin mit energischem Piepsen zurück auf den richtigen Weg und etwa um sechs Uhr Abends traf ich zielgenau beim Super8-Hotel in Santa Fé ein.

Diesmal gab es, auf Empfehlung der Hotelzimmer-Eintrittskarte, ein Nachtessen bei "Tortilla Flats" an der 3139 Cerillos Road, dh. in Gehdistanz, was nach der langen Autofahrt gut tat. Das Menu war natürlich amerikanisch gigantisch, aber die Fajitas und die Chiquitas waren durchaus mexikanisch.

Mit der elektrischen Verkabelung hätte unser deutscher Blogger Jens sicher seine Freude. Hat er sich doch in diesem Beitrag schon über die schweizerischen Stecker mockiert.

Abenteuerliche Steckdose im Hotel Super8 in Santa Fé

Leider habe ich nur einen Kupplungsstecker mitgenommen. So kann ich die Batterien für das GPS nicht gleichzeitig wie das iBook laden.

So, dies war etwas harzig zu schreiben. QWest, welche hier den Internet-Zugang managen, haben irgendwie massive Routing-Probleme. Einige Seiten öffnen ganz toll, für andere musste ich nach fünf Sekunden Inaktivität bis zu fünf Minuten üben.

Urs | Samstag 23 Juni 2007 - 07:08 am | | default | Kein Kommentar

Day 8, Telluride Bluegrass Festival

Das Handy (als Wecker) läutete mich um 6:30 aus den Federn. Geplant hatte ich die Abreise so gegen 7:30 Uhr, in der Hoffnung dann etwa um 09:00 Uhr in Telluride zu sein. Natürlich hatte ich dann trotzdem länger als geplant, einerseits für das Packen und andererseits dauerte die Fahrt mit Tankstopp doch 1.5 Stunden. D.h. ich war gegen 9:30 Uhr in der Gegend von Telluride.

Die Parkgelegenheiten für Festivalbesucher waren allerdings nicht beim Dorfeingang, sondern in einem anderen Tal, das mittels zwei Gondelbahn-Sektionen mit Telluride verbunden waren. Allerdings war nach der ersten Sektion nichts mehr angeschrieben und ich irrte noch ein paar Minuten umher, bis mich ein Einheimischer auf die richtige Gondel wies. Immerhin, die Gondeln stammten von CWA aus Olten. Da konnte es doch nur gut kommen.

Nach rund einer Stunde Transferzeit vom Parkplatz bis zum Festivalgelände hiess es erst mal anstehen, um das Ticket abzuholen. Das dauerte auch nur rund 20 Minuten. Danach hiess es "Wow, you came from Switzerland to the Telluride Bluegrass Festival!" und die Leute rundherum schauten mich doch etwas verwundert an.

Danach ging es weiter zur Schlange für den Eintritt... und die führte durch das halbe Dorf. Zum Glück konnte ich die ersten zehn Minuten im Häuserschatten verbringen. Danach ging es dann stetig vorwärts. Es dauerte aber schon rund 45 Minuten in kleinen Schritten bis ich beim Eingang war. Der Rucksack wurde nur flüchtig angeschaut. Gleich nach dem Eingang hatte es eine grosse USA-Karte und nochmals eine gleich grosse Karte für den Rest der Welt. In Europa waren nur etwa drei Nadeln gesteckt. Ich pinnte eine Nadel in Bern fest und suchte mir mal ein Plätzchen aus.

Die ersten Zuschauer haben sich in Telluride am Bluegrass-Festival niedergelassen

Es lagen schon viele "Tarps" (Matten) am Boden und ich quetsche mich auf ein freies Stück Gras. Ich hatte nicht die selbe Ausrüstung wie die meisten "Festivarians". In einem Plastiksack hatte ich als Polster ein grosses Frottétuch und darauf sass ich die folgenden Stunden.
Telluride-Festivarians mit der richtigen Ausrüstung

Etwas Wasser und ein paar Fressalien hatte ich dabei, für Nachschub musste man aber nicht weit gehen. Viele Leute verfolgten das Geschehen aber nicht sonderlich konzentriert. Kinder spielten mit dem MacBook...
Telluride, Ausrüstung komplett

Rundherum war die Kulisse der Bergwelt mit Schneeresten zu sehen. Telluride liegt immerhin auf 2'600m über Meer.
Telluride, Bergwelt rundherum

Telluride, noch mehr Berge

Die Essenstände waren international. Die Bratwurst habe ich dann doch nicht probiert, dafür die "Dumplings", welche ausgezeichnet waren. Die Preise für Essen und Trinken waren vernünftig. Zudem waren alle Getränkebecher und Essensbehälter rezyklierbar. Das ganze Festival war für amerikanische Verhältnisse sehr grün.
Telluride, Food-Stände

Unter den Zuschauern hatte es sehr viele Familien mit kleinen Kindern, ein paar Ausgeflippte und ein paar... naja, Hippies beschreibt es wohl am Besten. Offenbar ist eine solche Veranstaltung (wie schon am Baseball-Spiel gesehen) auch immer eine gute Gelegenheit, sich mit Freunden und Familie ein paar Bier (zuviel) hinter die Binde zu kippen. Der süsslich, penetrante Geschmack, welcher mir in die Nase stach, liess mich wissen, dass da offenbar auch grössere Mengen "Gras" verbrannt wurde.

Um 11:15 Uhr wurde der Reigen mit Chris Thile eröffnet. Es folgten in etwa stündlichen Abständen weitere Künstler. Besonders gefallen haben mir die Avett Brothers. Die hatten einen wahnsinnigen Drive drauf, auch beim rumhopsen. Etwa um 17:15 trat mit der Telluride House-Band ein erster Brüller auf, der die meisten Leute zum aufstehen motivierte.
Nicht verschweigen darf ich das Wetter. Angefangen mit leichter Bewölkung tat es danach auf und wurde brütend heiss. Danach wechselte das Wetter jedoch ab, zwischendurch fiel mehrmals ein ganz leichter, kurzer Regen und es kühlte empfindlich ab. Danach wurde es um ca 17:15 Uhr definitiv wieder schön. Ab etwa 19:30 Uhr begann sich die Sonne hinter den letzte Wolken zu verstecken und dann wurde es ganz langsam sehr kühl.

Die Telluride Houseband probt auf der Bühne

Um 19:15 Uhr trat Emmylou Harris mit John Starling & Carolina Star auf die Bühne. Die (logischerweise) eher von Emmylous Gesangs dominierten Stücke bildeten einen Kontrast zu den vorherigen Künstlern. Um 20:25 Uhr war ihr Slot vorbei, sie machte aber gleich einen fliessenden Übergang und spielte ein Stück zusammen mit den Counting Crows.

Ich verliess das Gelände während im Hintergrund das Konzert weiterging und machte mich auf den dreiviertelstündigen Gondelrückweg und danach durch das nächtliche Colorado zurück nach Montrose, wo ich um 22:45 müde und abgekämpft in meinem grossen, gut ausgestatteten Hotelzimmer des Bestwestern Red Arrow eintraf.

Urs | Samstag 23 Juni 2007 - 07:08 am | | default | Kein Kommentar

Day 7, a short cut to Montrose

Es hiess wieder mal packen. Ich werde den Geruch des Teppich-Shampoos wohl noch lange erkennen :-)

Diesmal gab es ein Moons over my hammy zum Frühstück. Danach fand ich heraus, weshalb mich gestern mein GPS ein wenig durch die Stadt gejagt hatte... Ich hatte es noch im "Fussgängermodus". Nachdem ich es auf "Auto" gestellt hatte, wies es mir auch für die heutige Strecke den Weg über den Interstate 70, anstelle quer durch die Stadt.

Die Fahrt nach Montrose war relativ kurz und begleitet von einem guten Radiosender, der den ganzen Tag klassische Musik sendet. Mal was anderes, und beim Autofahren auch besser als "Headbanging" ;-)

Am späteren Nachmittag machte ich mich zu Fuss in die Stadt auf, um mir ein weiteres Nachtessen mit Früchten (und auch etwas Brot und Fleisch) einzukaufen. Dazu gab es ein Körbchen Bio-Erdbeeren (der Einfluss der Westküste gedeiht gut). Nun ja, Körbchen ist natürlich den Ausdruck, den ein Amerikaner gebrauchen würde, immerhin sind es 450 köstliche, süsse Gramm.
Der Weg hin und zurück dauerte total eine Stunde. Danach war ich "well done", es herrschten trockene, windige 36° Celsius draussen.

Morgen geht es nach Telluride zum Festival. Leider gibt es keinen Shuttlebus von Montrose aus. Das Visitor-Center wunderte sich auch etwas, es hätten sicher schon mehr als 20 Leute danach gefragt. Ich hoffe, das Wetter hält. Diverse Prognosen sagen Gewitter voraus. Nichts das ich unbedingt auf einem Feld mit 10'000 Leuten in 2'500m ü. M bräuchte. Denke, ich sollte wohl so gegen 9 Uhr droben sein. Also um 7:30 losfahren, wohl eher ohne grosses Frühstück.

Urs | Donnerstag 21 Juni 2007 - 03:42 am | | default | Ein Kommentar

Day 6, Grand Junction und Umgebung

Nach der Zugfahrt hatte ich etwas länger Erholung nötig und wachte daher erst gegen 9 Uhr auf. Ich packte etwas Wäsche zusammen und meinen Rucksack mit Kamera und weiterem elektronischem Zeugs.

An der Reception erfuhr ich dann, dass es gleich hinterm Eingang eine "Coin Laundry" gäbe. Ich packte das Zeugs trotzdem ins Auto und versuchte dann das GPS bzw. die Halterung irgendwo gut sichtbar zu fixieren. Ich musste es schlussendlich am Fenster beim Beifahrersitz hinhängen. Alles andere war noch unpraktischer. Danach fuhr ich zuerst zur Mesa Mall und dort in den JCPenney um mir einen Ersatz für die zu Hause vergessene Badehose zu kaufen.

Danach irrte ich etwas umher auf der Suche nach einem Lebensmittelladen. In Fruita hatte ich endlich Glück und kaufte mir für eine Handvoll Dollar etwas Früchte, Brot, Wasser und Apple-Turnovers (das hat nichts mit Computern zu tun!).

Anschliessend fuhr ich in das Colorado National Monument. Beim Eingang bezahlte ich die sieben Dollar Eintritt und erfuhr, dass die signalisierte Baustelle mit Schotterpiste nicht 20 Meilen, sondern nur etwa sechs Meilen lang sei. Das beruhigte mich ungemein ;-)

Beim Visitor-Center strich ich mir zuerst mal ein paar Brötchen und machte dann die ersten Aufnahmen. Hier mein Wagen:

Mein blauer Toyota Corolla

Die Aussicht und das Wetter waren traumhaft, die Temperatur allerdings mit etwas mehr als 30°C eher an der oberen Grenze.

Ausblick vom Visitor Center des Colorado National Monument

Der Kontrast zu meinem letzten Besuch hier war extrem. Damals war es irgendwann zwischen September und Oktober, es hatte gerade frisch geschneit und war saukalt. Jetzt bin ich froh, dass ich eine gut funktionierende Klimaanlage habe.

Blick auf den Red Canyon und das hinten im Tal liegende Grand Junction

Nach dem Parkeingang gab ich versuchsweise meinem GPS den Auftrag, mich zum Super 8 Hotel zu lotsen. Ohne Sprachausgabe ziemlich schwierig. Es piepst, wenn es Abzweigungen anweist. Jedes mal rübergucken... ziemlich ablenkend. Zudem hat es mich mitten durch Wohnstrassen gelotst.

Noch die letzten Brötchen und Früchte gegessen. Kein Nachtessen auswärts heute. Dafür versuche ich es morgen nochmals mit dem Denny's.

Urs | Mittwoch 20 Juni 2007 - 05:35 am | | default | Ein Kommentar

Dilbert Blog von Scott Adams. Fisch-Attacke

Dieser Beitrag sollte wirklich gelesen werden.

Immer wieder herrlich, wie sich der "Worrier" Scott Adams Sorgen macht und sich in etwas reinsteigert.

Urs | Dienstag 19 Juni 2007 - 5:58 pm | | default | Kein Kommentar