Die Nacht auf dem Denali RV Park and Motel entlang des Parks Highway war etwas unruhig. Hin und wieder brausten Trucks vorbei, aber vor allem rüttelte der Wind wie wild an unserem Motorhome und manchmal hörte man auch den Regen prasseln.
Der Morgen war dann bedeckt und regnerisch und wir machten uns wie am Vorabend besprochen halt auf gen Norden. In Nenana war die Wettergrenze, südlich bedeckt / regnerisch, nordwärts zunehmend sonnig und warm. Wir fuhren zum lokalen Eisenbahn-«Museum», dem alten Bahnhof. Erst gingen wir in ein Restaurant, das selbstgebrautes Bier und frischen Espresso versprach. Das Bier war leider nur für den lokalen Konsum gedacht, dafür war es uns aber um 11:30 und mit anstehender Fahrt nach Fairbanks zu früh.
Der Espresso war dann trinkbar. Wir gingen dann die Strasse runter zum Bahnhof. Dort hält bei Bedarf noch je Fahrrichtung ein Zug zwischen Fairbanks und Anchorage. Ein paar Güterzüge, vor allem Kohle von Healy nach Fairbanks rattern dort auch vorbei. Im Bahnhof drin ist ein kleines «Museum» mit ein paar alten Utensilien.
Dann ging es weiter hoch in Richtung Fairbanks. Die Sicht gen Süden war leider verhangen. Im 1996 sah ich von hier noch ein letztes Mal den Denali (wie der Mount Mc Kinley nun seit ein paar Tagen auch offiziell heisst).
Dann erreichten wir auch schon Fairbanks und fuhren zum Visitor Center. Dort war es so warm, dass wir die Jacken im Wagen lassen konnten. Im Visitor Center liess ich mir einen Prospekt für die Gegend der Chena Hot Springs geben. Wir entschlossen, ein Stück in die Chena Hot Springs Recreation Area hoch zu fahren, damit wir nicht in der Stadt bleiben mussten. Aber erst war ein Spaziergang rund um die Gegend des Visitor-Center angesagt.
Dann schwangen wir unsere Hintern wieder auf die Sitze des Motorhomes und fuhren rund 1.5 Stunden in Richtung der Chena Hot Springs bis kurz nach dem Eingang des Erholungsgebietes.
Dort hatte es einen State Campground, der zwar etwas im Wald lag, aber wir waren angesichts des anstehenden Labor-Day Weekends nicht auf Experimente mit vollen Campgrounds aus.
Ausser ein paar Mücken, welche den Grill besiedelten und ein paar Nachbarn, die den Generator eine Zeitlang laufen liessen, war es idyllisch und die Stimmung beim Chena River war toll.
Die Temperatur blieb bis nach Sonnenuntergang angenehm und es wurde erst spät in der Nacht kühl. Irgendwann verstummten die Generatoren und nur hin und wieder war ein Auto auf der rund 300 Meter entfernten Strasse zu vernehmen.
Am Morgen war dann schon recht früh Motorengedröhn zu hören. Vermutlich Boote auf dem Chena River oder ev. ein Wasserflugzeug. Es ist ja eine «Recreation Area», was in den USA für vielfältige Nutzung steht. Also nicht nur Campen und Lagerfeuer, sondern auch All Terrain-Vehicle, Boote etc.
Wir verliessen den Park und nahmen die Strasse runter nach North Pole, wo wir nochmals bei Safeway einkauften und uns dann das Santa Claus House zu Gemüte führten. Der viele Kitsch verursacht akute Atemnot und irgendwann hielten wir es nicht mehr aus 
Also verliessen wir North Pole auf dem Highway und fuhren über Delta Junction zurück nach Tok. In Delta Junction war sogar das Visitor Center wegen Labor Day Weekend geschlossen.
Hier in Tok sind wir nun im Sourdough Campground, haben uns Spaghetti Bolognese mit einem Salat gegönnt und dazu eine grosse Flasche Sierra Nevada Torpedo Extra IPA geköpft. Wir sind so satt, dass es nicht mal mehr für ein Cookie gereicht hat.
Leider ist das Wetter nun etwas mies. Eigentlich wollten wir über den Alaska-Canada Highway dem Kluane Lake entlang nach Haines runter, mit der Fähre nach Skagway und dann wieder hoch nach Whitehorse. Aber der Süden streikt gemäss Wetterprognose. Regen, grau und Regen, hellgrau.
Also sparen wir uns den Abstecher und werden wohl ein paar Tage am Kluane Lake verbringen und eventuell sogar mal die Wanderschuhe hervornehmen. Erst ab Donnerstag sollte auch dort das Wetter schlechter werden, so dass wir dann langsam gegen Whitehorse verschieben werden. Am Samstag sollten spätestens dort sein, um den Wagen aussen grob zu reinigen. Abgabe ist dann am Sonntag-Morgen.
Ob ich dann noch Lust zum Bloggen habe, weiss ich nicht, ev folgt also die nächste Etappe erst, wenn wir wieder zu Hause sind.
Hebet's guet und bis bald. Ansonsten liest man mich ja manchmal auf Twitter.
Der Dienstagmorgen war sehr kühl, aber auch sehr sonnig. Wir fuhren zur Tankstelle und füllten unseren Schluckspecht bis zur Kante auf. Hier in Alaska kostet die Gallone rund 3.5 US $ was umgerechnet etwa einen Franken für den Liter macht. In Kanada ist es leicht teurer, etwa 1.25 CHF pro Liter. Trotz den günstigen Preisen geht das Tanken schon recht ins Tuch. Nach dem Einkauf von ein paar Lebensmitteln im Supermarkt bewunderten wir die Alaska Range im strahlenden Sonnenschein hinter Tok.
Die Fahrt auf dem AlCan hinunter gegen Gakona Junction war sehr schön. Die Sonne schien, die gletscherbedeckten Spitzen der Wrangell / St. Elias - Berge guckten hinter den nahen Hügeln hervor und die letzten Birken wechselten langsam von grün zu goldgelb.
Kurz nach dieser Aufnahme sahen wir dann den Mount Sanford, den zweithöchsten Gipfel der Wrangell / St. Elias-Berge zu unseren Linken. Leider war das Licht etwas schwierig und die Aufnahmen überzeugten uns nicht ganz.
Weiter unten, kurz nach Gakona versuchten wir es nochmals, aber es war noch schwieriger, die Berge gut abzulichten, dafür glänzte das Licht sehr schön im Gakona River
Nach Gakona Junction ging es rechts wieder hoch auf dem Highway Nr 4 in Richtung Paxson. Während wir nach vorne die schneebedeckte Alaska Range näher kommen sahen, ragten im Rückspiegel immer noch die majestätischen Gipfel der Wrangell / St. Elias - Berge in die Höhe. An einem Ausstellplatz gelangen uns dann doch noch ein paar tolle Schnappschüsse von Norden her.
In Paxson wollten wir nochmals tanken, bevor wir auf den Denali Highway fahren wollten. Allerdings gab es dann etwas ratlose Gesichter, als in Paxson keine Services mehr waren. Die ehemalige Garage und Tankstelle war aufgegeben und auch sonst wirkte die Ortschaft ziemlich menschenleer. Normalerweise sind die Abzweigungen beschriftet, wenn längere Zeit keine Tankstelle mehr kommt. Hier allerdings nicht. Wir überlegten, ob wir es mit einem halbleeren Tank bis über den Denali Highway schaffen würden und kamen zum Schluss, dass es reichen müsste.
Bei einem Aussichtspunkt auf dem noch geteerten Abschnitt des Denali Highway hatten wir nicht nur eine sehr gute Aussicht, sondern trafen auch ein paar Leute, welche uns entgegenkamen. Die bestätigten uns, dass ein paar Meilen den Denali Highway hoch noch ein Restaurant mit Tankstelle sei. Beruhigend.
Kurz nach der Tankstelle endete dann der asphaltierte Teil des Denali Highway und wir überquerten die kleine Brücke über den Tangle River um gleich danach links auf den Campground abzubiegen. Der State Campground ist zwischen zwei Seen und am Tangle River gelegen, was ihm ein paar Mücken mehr als sonst bescherte. Vor allem war es am Nachmittag zu unserem Erstaunen, aber auch Freude, recht warm.
Auf dem Campground war es relativ betriebsam, ca jeder dritte Platz war belegt, man liess aber Abstand zwischen den Fahrzeugen. Ein paar der Leute waren Jäger, was man an den vielen Utensilien (Fahrzeuge, Material aller Art) sah.
Nach einem Spaziergang zum See kehrten wir wieder zurück und tranken ein Bier.
Aus der Nachbarschaft näherte sich mit energischem Schritt ein Mann und sprach uns auf Schweizerdeutsch an. Er sei überzeugt, dass ich auch ein Fischer sei und er mich kenne…
Marco und seine Frau, Uschi, waren ebenfalls regelmässig hier im Norden Kanadas und der USA unterwegs. Sie luden uns spontan ein, das Grillfeuer und den Tisch mit ihnen zu teilen. Wir holten unsere kleinen Steaks, Folienkartoffeln, Teller und Besteck. Packten zwei Scheite von unserem Holz unter den Arm und gingen rüber zu Ihnen. Es wurde ein lustiger Abend in sehr netter Gesellschaft, guter Bewirtung und interessanten Gesprächen. Nach 22 Uhr und mit Single Malt bzw. einem selbstgebrannten Pflüümli im Magen kehrten wir zum Motorhome zurück.
Am Morgen hatte es Rauhreif auf dem Campingtisch und die Heizung lief ziemlich lange, bis das Motorhome die ideale Temperatur hatte, um aus dem Schlafsack zu steigen. Die Sonne war milchig hinter dünnen Wolken verborgen, als wir uns auf die Schotterpiste des Denali Highway wagten.
Nach rund dreisig Minuten Fahrt bremste Heinz recht brüsk und ehe ich es begriff, winkte mir von draussen wieder Uschi. Sie und Marco waren rund eine halbe Stunde vor uns abgefahren und genossen hier noch ein wenig die Landschaft. Wir schwatzten sicher nochmals eine Dreiviertelstunde mit den Beiden, bevor wir Ihnen ein letztes Mal die Hand reichten und schöne Ferien wünschten, mal schauen, ob wir uns nochmals begegnen 
Die Strasse war mal besser, mal etwas schlechter. Immerhin trocken, nicht schlammig wie der Dempster, aber teilweise hatte es Wellblechpiste und einige der Schlaglöcher waren recht tief.
Rund 50 Meilen vor Cantwell, wo der Denali Highway in den Highway 3, den Georg Parks Highway einmündet, hat es ein kleines Roadside Café. Wir halten gerne am Nachmittag kurz an und schauen, ob es guten Kaffee (sehr selten) und Cinnamon Rolls (häufiger) gibt. So auch hier. Während Heinz nach draussen ging, um noch schnell eine zu qualmen, kam ein junges Paar herein, denen ich auf Anhieb ein «Schweizer»-Schild umgehängt hätte. Ich weiss nicht, was es ausmacht. Die Qualität der Kleidung, das Auftreten… wer weiss.
Aber ich hatte richtig geraten, wie ich einem kurzen Wortwechsel entnahm. Ich machte dann auf Schweizerdeutsch auf die feinen Zimtschnecken aufmerksam, als der Mann mich verwundert ansah und meinte, ich erbeite doch für die SBB! Und jetzt beim weitern Hinsehen erkannte ich, dass es Lukas, ein Netzwerk-Engineer von unserem Provider war, mit welchem ich in einem Projekt hin und wieder zu tun hatte. Welche Überraschung! Lukas und Lea waren in Anchorage gestartet und auf dem Weg nach Seattle. Dafür hatten sie aber auch noch ein paar Wochen mehr Zeit als wir.
Wir tauschten uns dann noch über die Strassenverhältnisse aus, zeigten Bilder vom Dempster Highway und wünschten den Beiden schlussendlich gute Fahrt in den Süden.
Nach einer Stunde erreichten wir die Abzweigung in Cantwell und fuhren dann auf dem teilweise erst gerade runderneuerten Highway hoch zum Denali Nationalpark. Die Wetterprognosen für den Freitag sind leider eher schlecht, so waren wir nicht enttäuscht, dass es keine Camping-Plätze mehr im Park gab. Dafür sahen wir gleich noch einen Zug von Holland-America (Touroperator) am Bahnhof einfahren.
Wir fuhren dann ein paar Meilen den Highway hoch und fanden einen Camping-Platz nahe am Highway, wo wir wieder Strom und Druckwasser haben. Dafür machten wir uns in der Spätnachmittagsonne im Mikrowellen-Ofen und einen Sack Popcorn und genehmigten uns draussen dazu ein Bier.
Es ist etwas verflixt, die Alaska Range bildet eine Wettergrenze. Während es südlich bewölkt ist und manchmal regnet, ist es nördlich gegen Fairbanks sonnig und warm. Also fahren wir am Freitag nordwärts und hoffen auf eine gute Aussicht auf den Denali, während wir Fairbanks ansteuern werden.
Hier hat es ausnahmsweise gutes Internet im Campground und ich tippsle hier, während Heinz bereits fest in der Decke eingemummt leise vor sich hin schnauft… oderso 
Auf dem Goldrush-Campground in Dawson City blieben wir nur gerade eine Nacht. Die Campsite war mit Wasser und elektrischem Strom ausgelegt, so dass wir mal wieder die Mikrowelle in Betrieb nehmen konnten. Zudem hatten wir Gelegenheit für Dusche und Wäsche waschen.
Am Montag kauften wir nochmals Fleisch, Gemüse und Früchte ein. Nach zwei Stunden Spaziergang, etwas Smalltalk mit anderen Touristen und einem Espresso besuchten wir auch die Visitor-Center des Yukon/Dawsons und erst vis-à-vis dasjenige der Northwest Territories. Die Bedienstete dort hatte viel Humor und sogar entfernte Schweizer Wurzeln, sie nannte sich selbst eine Swisskimo 
Wir fuhren unser Motorhome gegen 15:30 Uhr mit der Fähre rüber zum Yukon River Campground. Der ist zwar riesig, aber die guten Plätze am Yukon waren schon langsam rar.
Das Holz im Lager war sehr gut und liess sich einfach spalten. So hatten wir genug, um unsere in Whitehorse eingekauften Supersteaks zu braten. Jedes war etwas mehr als 400 Gramm und schmeckte auch nur mit ein wenig Salz und Pfeffer wunderbar. Dazu gab es einen Kolben Süssmais vom Grill mit etwas Butter.
Wie immer klingen die Abende mit Erinnerungen an vergangene Zeiten aus. Dann wurde es mal wieder ziemlich kühl, aber da es gegen Morgen etwas bedeckt war, blieben Minusgrade aus.
Wir fuhren dann nach dem Frühstück relativ spät gegen 10 Uhr los auf dem Top of the World Highway gen Alaska. Bei der ersten Reise im 1994 war der Highway noch auf der ganzen Strecke nicht apshaltiert. Schon im 2000 waren auf der kanadischen Seite grössere Abschnitte asphaltiert. Jetzt hatte der Belag streckenweise etwas gelitten.
Dafür war die amerikanische Seite auf den ersten 16 Meilen nigelnagelneu geteert. An der Grenze mussten wir aussteigen und unsere Fingerabdrücke und ein Lächeln für die Kamera hinterlassen. Die zwei Frauen waren aber sehr locker drauf und wir unterhielten uns sehr entspannt und machten ein paar Witze. Dann bekamen wir den begehrten Stempel mit dem Caribou und verliessen das Hüttchen wieder.
Kurz vor der Grenze hatte Heinz ein paar hundert Meter unter der Strasse eine Familie Schwarzbären beobachten können. Sonst sahen wir ein paar Schneehühner und das war es dann. Auf der US-Seite hatte es sehr viele Jäger Fahrzeugen aller Art.
Bei Chicken gab es einen Kaffee und dann ging es hinunter zum Alaska-Canada Highway (Alcan), während uns in der Ferne unter einer tiefen Wolkenschicht hohe, schneebedeckte Gipfel entgegenschauten.
In Tok checkten wir im Golden Bear Motel und RV-Park ein. Hier haben wir wieder Strom und Wasser, zudem gibt es in der Lodge auch Gratis WLAN. Wir prüften im Visitor-Center die Wetterprognosen und überlegen uns nun, südwärts auf dem Tok Cutoff zu fahren und dann über den Denali Highway zum Denali Nationalpark.
Definitiv entscheiden wir uns morgen. Das Wetter ist wieder etwas instabil und wir haben manchmal eine eher dichte Wolkendecke. Dann lohnt es sich uU nicht, in den Denali N.P. reinzufahren.
Ich habe mir für die USA wieder ein AT&T Datenpaket für das iPad gekauft. In den grösseren Ortschaften habe ich also 3G Datenverbindung, das reicht zum bloggen.
Der Freitag-Morgen in Inuvik begann kühl, aber gegen 9 Uhr klarte es auf und die Sonne lugte ein wenig hinter den Wolken hervor. Wir hatten am Vorabend die Tanks geleert und neues Wasser eingefüllt. So mussten wir am Vormittag nur noch den Benzintank füllen. Der Tank fasst 140 Liter, das Benzin hier oben in Kanada ist rund 1.50 CAN $, in Inuvik sogar 1.65. Wir füllten mal für 120 CAN $ ein und gingen dann ein wenig in der Stadt spazieren.
Das Strassenbild säumen neben Autos mit Motorheizung leider auch betrunkene Ureinwohner. Sie sind jedoch friedlich und freuen sich nur über ein Schwätzchen. Die RCMP fuhr auch vor und interviewte den am stärksten verladenen Mann danach ein wenig, liessen ihn aber ziehen.
Wir kauften noch ein wenig im lokalen Supermarkt ein. Motorschlitten waren gerade im Sonderangebot, aber die passten nicht in unser Motorhome. Nach einem kurzen Besuch im sehr informativen Visitor-Center machten wir uns wieder los in Richtung Süden.
Bis zur Abzweigung zum Flughafen ist die Strasse asphaltiert, aber in einem sehr schlechten Zustand. Dann ging es bei gemischtem Wetter weiter auf der Schotterstrasse. Zwischendurch tat es auf und als wir beim Tithegeh Chii Vitaii Lookout noch ein paar Schritte den Wald hinauf taten, wurden wir mit diesem schönen Panorama mit dem Campbell Lake belohnt.
Hier hatten wir auch einen der seltenen Momente, wo die Sonne sich mit dem goldfarbenen Herbstlaub der Birken ergänzt.
Wir fuhren zügig weiter auf der recht guten Schotterstrasse bis Tsiigehtchic (Arctic Red River), wo wir diesmal nur ganz kurz auf die Fähre warten mussten. Und schon fuhren wir dem Tagesziel, dem Nitaanlai Territorial Campground kurz nach Fort McPherson entgegen. Dort war der Campground menschenleer, die Duschen und Toiletten waren auch geschlossen. An einer Campsite brannte noch etwas Feuer im Grill, was uns bewog, hier zu parken. Wir suchten dann noch etwas Holz, legten ein paar Scheite von unserem eisernen Vorrat im Camper nach und dann probierte ich, das Sauerteig-Brot zu backen. Was soll ich sagen? Es wurde erstaunlicherweise einigermassen geniessbar. Zwar zu sauer (zu viel Sauerteig oder zu wenig Weissmehl) und zudem hatten wir viel zu wenig Hitze und ungeeignetes Backgeschirr.
Nach einiger Zeit tauchte auch der Zuständige für den Campground auf und holte sich seine 15 Dollar Campinggebühr. Der Mann erzählte dann ein wenig… 1934 geboren, erste Erinnerungen mit Datum aus dem Jahr 1950, seither habe sich der Frühling und der Herbst um bis zu drei Wochen nach vorne bzw. nach hinten verschoben.
Die Nacht war dann sehr kühl und regnerisch, am Samstagmorgen hatten wir knapp 3 Grad Celsius. Die Strasse, welche auf dem Hinweg schon nicht so toll war, hatte unter den Pneus der schweren Lastwagen, welche hier die ganze Versorgung sicherstellen, weiter gelitten.
Während wir an den Schlaglöchern vorbei zirkelten und uns langsam die erste Bergstrecke bei den Richardson Mountains zur Staatengrenze Northwest Territories / Yukon hochquälten, wurde aus dem Regen langsam Schneefall und die Landschaft zu beiden Seiten des Dempster Highways wechselte von Grün, Gelb und Rot zu Weiss.
Kurz vor der Passhöhe wechselte dann auch die Fahrbahn die Farbe und wir erreichten die Scheitelhöhe auf 960 Meter über Meer bei etwa 10 Zentimeter Schnee.
Die Strasse geht dann wieder etwas runter bis zum Rock River Campground, auf welchem wir auf dem Hinweg nächtigten. Der Schnee begleitete uns, die Strasse wurde nicht besser. Als wir dann noch an einem 5th-Wheeler vorbeikamen, der im Strassengraben lag, wussten wir, wieso man hier besser vorsichtig fährt.
Danach geht es langsam wieder hoch bis zum Polarkreis .
Kurze Zeit vorher begann so ein ominöses Lämpchen mit einer Zapfsäule drauf am Display zu leuchten. Wir schauten uns fragend an… Nein, wir hatten in Inuvik nur getankt, aber nicht aufgefüllt. Hätten wir in Fort McPherson noch auffüllen müssen? Die Strecke zog sich dahin und die Tankstelle in Eagle Plains wollte nicht kommen. Wir erreichten das Plateau doch noch und stellten fest, dass 132 Liter in unseren Tank hineinpassten. Also hätten wir es wohl noch knapp 20-30 Kilometer weiter geschafft, aber auch nicht mehr!
Nach einem Kaffee und einem kleinen Apple-Turnover hielten wir noch einen Schwatz mit einem Deutschen, der in Norwegen lebt und erzählten im vom kommenden Strassenabschnitt. Er überlegte sich, ob er weiterfahren oder umdrehen solle. In Eagle Plains waren auch zwei Leute mit Velo gestrandet, die auf diesen Strassen kein Durchkommen mehr hatten.
Wir fuhren weiter südwärts, nur um festzustellen, dass die Warnungen, welche wir vom Trucker gehört hatten, wirklich stimmten. Die Strasse war mehr Matsch als Schotter, teilweise war die Deckschicht ab und wir fuhren auf dem Steinbett. Zudem waren die Schlaglöcher im Dreckwasser nicht mehr sichtbar und alles war sehr glitschig. Wir fuhren teilweise mit knapp 40 Km/h und es rumpelte wie wild.
Wir waren müde vom Fahren und froh, dass wir ohne Probleme unser Tagesziel, den Engineer Creek Campground erreichten. Dort wurde es recht passabel und wir schwatzen ein wenig mit einem älteren Aussie, der meinte, zu Hause hätten sie üblere Strassen. Ich weiss ja nicht, ob er das nach der Fahrt hoch nach Eagle Plains auch noch sagen würde.
Wir machten trotz leichtem Schneefall ein Feuerchen und brieten uns darauf die Maiskolben zu den grünen Nudeln und den Steaks, welche wir auf dem Gasherd zubereiteten.
Die Nacht wurde dann bitterkalt und auch am Sonntagmorgen schneite es noch leicht. Die Strasse vom Engineer Creek südwärts wurde aber besser und wir kamen zügiger voran. Der Anstieg in die Ogilvie Mountains mit der Passhöhe auf über 1'200 Meter über Meer war gut zu bewältigen, auch wenn teilweise Schnee am Strassenrand lag. Die Aussicht auf die Ogilvie Mountains war dann leider eher schlecht, da immer noch tief hängende Wolken im Weg waren.
Danach ging es hinunter zum Tombstone Campground. Dort machten wir noch kurz Halt beim Interpretive Center und schauten uns die Ausstellungen ein wenig an. Aber es gab kein langes Halten, noch ein paar überfällige Birnen und dann ging es weiter auf den letzten siebzig Kilometern Schotter.
Besser, da trocken, aber teilweise immer noch mit tiefen Schlaglöchern. Und dann hatten wir endlich wieder Asphalt unter den Rädern und schaukelten mit 90 Km/h Dawson City entgegen.
Hier haben wir auf dem Goldrush-Campground mitten in der Stadt für eine Nacht eine Campsite mit Wasseranschluss und Strom gebucht. Das Gratis-WLAN ist eher bescheiden und störungsanfällig, deshalb schreibe ich den Artikel über mein 3/4G-Abo über das getetherte iPhone fertig.
Nicht nur wir sind nun frisch rasiert und gewaschen, Heinz hat auch unser Motorhome von mindestens 50 Kilogramm Dreck befreit, so dass es nun wieder adrett aussieht.
So wie es aussieht, fahren wir am Montag rüber zum Yukon River Campground und bleiben damit noch eine Nacht in Dawson City. Danach werden wir uns über den Top of the World Highway gen Alaska davon machen.
Ich wachte am Dienstag recht früh auf und besuchte in kurzen Pijama-Hosen und Faserpelz-Jacke mal das Outhouse. Auch ein Erlebnis…
Der Tag begann wunderschön mit einem tollen Licht über dem See.
Nach dem Frühstück fuhren wir nordwärts los. In Carmacks machten wir einen kurzen Pit-Stop und kauften im lokalen Supermarkt noch Anzündhilfen und sonstige Kleinigkeiten. An den Five Finger Rapids machten wir einen kurzen Abstecher von rund einer Stunde zu den Stromschnellen hinunter.
Dann ging es weiter über Pelly Crossing nach Stewart Crossing, wo wir nochmals tankten. Etwas später gab es an einem Roadside Café noch ein Fruchttörtchen und einen Café. Anschliessend ging es weiter hoch bis zur Dempster-Crossing. Dort tankten wir den Wagen nochmals auf und fuhren dann in den Dempster Highway ein. Nach rund 72 Kilometern recht guter Schotterstrasse erreichten wir den Tombstone Campground.
Zu unserem Erstaunen war der Campground sehr voll. Wir fuhren einmal rundherum und besetzten dann um 7 Uhr Abends frech den «Commercial Group Camping Side», welche bis 8 Uhr noch für Gruppen hätte freigehalten werden sollen. Zum Glück kam dann auch wirklich niemand. Wir grillierten auf dem Feuer unseren Sockeye, dazu gab es Reis und Süssmais, ebenfalls in Alufolie vom Grill. Wir gossen uns ein «Trois Pistoles» ein. Ein feines Dark Ale aus dem Osten Kanadas, das im Trappisten-Stil gebraut ist.
Der Mittwoch-Morgen empfing uns mit Regen und einer Nebelsuppe. Wir fuhren die erste Bergetappe hoch, die Aussicht auf die Ogilvie Mountains war dann aber ziemlich getrübt.
Die Strasse war dann abwechselnd mal besser mal schlechter. Es hing davon ab, ob es eine Lehmstrasse (Dirt Road) oder ob es Schotter unterschiedlicher Qualität war. Teilweise hatte es recht viele Schlaglöcher, dann war 40-50 Kilometer die Stunde das Maximum. Bei Dirt Road konnte man sich auch mal 70-80 km/h erlauben, ohne dass die Karre zu fest schaukelte oder man um die Reifen fürchten musste. Leider blieb das Wetter sehr durchzogen.
Unser Tagesziel, der Rock River Campground lag jenseits des Polarkreises. Wir machten keinen Fotohalt, da das Wetter wirklich nichts hergab. Um den Tag wenigstens etwas menumässig aufzuhellen, gab es eine Flasche Rotwein mit einem feinen Rindsragout, Kartoffelstock und Karotten. Mit nur zwei Kochstellen am Gasherd und zwei eher zu kleinen und einer eher zu grossen Pfanne eine mittlere Herausforderung.
Es regnete die ganze Nacht und war auch empfindlich kühl. Am Morgen hatten wir rund 4-6° C. Wir fuhren dann in der Hoffnung auf besseres Wetter los und wurden etwas enttäuscht. Die Strasse wurde teilweise noch schlüpfriger und matschiger, es regnete zwar nicht heftig, aber immer wieder. Kurz vor Fort Mc Pherson war die Strasse fast wie Kopfsteinpflaster und wir fuhren teilweise im Schritttempo.
Entgegenkommende LKW spritzen uns die Scheiben voll und Aussicht gab es auch nicht wirklich viel. Die Stimmung war aber trotzdem toll, die Farben der arktischen Tundra kamen einfach nicht so stark zur Geltung. Zudem war die Strecke teilweise sehr abwechslungsreich mit mehreren Gebirgszügen, welche überquert werden.
Auf die Fähre über den Mackenzie mussten wir fast 90 Minuten warten. Zuerst stand sie lange still auf der gegenüberliegenden Seite, dann fuhr sie erst nach Tsiigehtchic rüber, um dort mehrere Fahrzeuge ab und wieder aufzuladen. Wir hatten aber Glück und unser Motorhome passte neben zwei Trucks und etwa fünf PW drauf.
Nachher der Fähre war die Strasse in gutem Zustand und wir konnten mit rund 70-80 Km/h zügig in Richtung Inuvik brausen. Es wurde aber sehr windig, so dass Heinz das Steuerrad des Motorhome gut im Griff haben musste. Wir erreichten dann gegen Abend Inuvik, wo es sehr kühl und windig blieb.
Wir nahmen im Campground in der Stadt eine Site mit Strom. So konnten wir zum Curry mit Reis und Poulet noch grüne Bohnen in den Müesli-Schalen in der Mikrowelle wärmen. Man wird mit so einer Küche zum Improvisieren gezwungen 
Während ich diesen Beitrag schreibe, sind wir schon wieder auf dem Rückweg. Hier in der Nähe von Fort Mc Pherson habe ich noch ein wenig Empfang. Frühestens in zwei Tagen in Dawson City geht es wieder weiter…
Am Montagmorgen wachten wir recht erholt auf und gönnten uns als erstes ein Frühstück im hoteleigenen Restaurant. Die Bedienung war eher kurz angebunden, nahm unsere Wünsche entgegen und brachte die Ware kommentarlos. Kaffeenachfüllungen gab es nur auf Zuruf.
Bei einem kleinen Spaziergang entdeckte ich dann einen Laden, der Bell Canada SIM-Karten verkauft. Schnurstracks dahin und meinen Wunsch, ein Datenpaket für das iPad als Tethering-Hotspot zu erwerben, genannt. Die Frau kam ein wenig ins Schleudern, aber nach rund 20 Minuten verliess ich den Laden mit einem iPad, welches im Symbol der Verbindung Bell und 4G anzeigte.
Zurück beim Hotel mussten wir uns etwas beeilen, da wir um 10 Uhr abgeholt werden sollten. Natürlich waren wir dann etwas zu spät und mussten ein paar leicht vorwurfsvolle Blicke von drei Paaren entgegennehmen. Mein dahingesagtes «Hello Folks» wurde nicht quittiert, was mich in meiner Annahme, dass es wohl Deutsche seien, bestätigte.
Bei Fraserway wurden wir ausgeladen, unser Gepäck wurde von der Fahrerin bei einem Zelt ausgeladen, während wir zur Reception gingen. Dort gab es ein Frühstücksbuffet… wenn wir das gewusst hätten! Aber auch ein paar Leute, welche schon warteten. An drei Schaltern wurden Leute abgefertigt. Wir mussten rund 20 Minuten warten, bis wir dran kamen. In der Zwischenzeit durften wir uns schon beim Regal mit überzähligen Waren von zurückkehrenden Campern bedienen. Da gab es noch einwandfreie Ware wie Olivenöl, Salz oder auch Zündhölzer. Währenddessen kamen immer mehr Leute in den Laden.
Danach wären wir dran gekommen, bzw. ich blaffte einen Drängler an und dann kamen wir dran. Die Frau war erst etwas baff, weil ich mir unser Recht ziemlich resolut erstritten hatte, dann fragte sie jedoch nach der Sprache. Sie bot uns Deutsch, Englisch und Schweizerdeutsch an. In solchen Fällen fragen wir ja meist nach Französisch, aus Prinzip und weil das in Kanada ja eine Landessprache ist. Wir einigten uns dann auf Schweizerdeutsch und die Frau sprach danach in einem netten Ostschweizer-Dialekt.
Wir bekamen einen Haufen nützlicher Tipps, Warnhinweise und Vorgaben. Unterzeichneten einen Haufen Papiere und Formulare und durften dann zum Wagen vorrücken. Dort erwartete uns eine Deutsche, welche uns den Wagen und alle Anschlüsse, Fächer und weitere Bedienhinweise gab. Sie war erfrischend locker, man merkte, dass sie schon lange im Yukon lebte. Ihre Tipps waren aus dem Leben gegriffen und nicht mit juristischen Formeln und Warnungen gespickt.
Gegen halb Zwölf fuhren wir dann zum Supermarkt und kauften einen riesigen Wagen voller Waren. Da mein iPhone den Einkaufszettel nicht offline hatte (Merci Dropbox/iAWriter) und das iPad doch nicht funktionierte, kauften wir aus der Erinnerung ein. Es passte sehr gut. Rund 430 Canada Dollar ärmer gingen wir aus dem Laden und fuhren ein paar Meter runter zum Liquor Store. Dort gab es etwas Wein und viel Bier.
Wir fuhren dann extra nochmals zum Telecom-Händler runter und ich vertrödelte nochmals rund 30 Minuten, ohne dass es wirklich besser wurde. Beim Warten wurde es mir dann zuviel und ich kaufte mir ein Swisscom-Datenpaket für das iPhone. Etwas teurer (65 Franken für 1 GByte), aber es funktioniert wenigstens.
Dann fuhren wir los auf dem Alaska-Canada - Highway Nr 1 (Alcan) und bogen nach ein paar Kilometern dann auf den Klondike Highway ab.
Die Sonne schaute zwischen grossen Wolkenbergen immer wieder hervor und die Bäume am Strassenrand zeigten die ersten goldgelben Farben, die ich so sehr liebe hier oben.
Dann erreichten wir auch schon unser Tagesziel, den Twin Lakes Campground. Wir holten die Axt aus dem Fach und ich versuchte meine müden Bürolisten-Muskeln gegen ein Stück Holz auszuspielen. Ich siegte, aber der Muskelkater folgte später auch.
Wir brieten uns zwei Steaks, welche allerdings etwas bissfest gerieten, da das Feuer zu wenig stark war und die Steaks etwas lange brauchten. Dazu genossen wir ein Yukon Gold Pale Ale aus Whitehorse.
Auch auf den paar wenigen, besetzten Plätzen nebenan sah man Rauch von Feuern aufsteigen und so ging der erste Tag im Yukon zu Ende.
Die Nacht zum Sonntag verging schnell, ich hatte keinen tiefen Schlaf und war beim ersten Ton der Wecker wach. So hatte ich noch ein wenig Zeit zum herumtrödeln. Den Weckruf von Heinz hatte ich somit nicht nötig, revanchierte mich dafür bei ihm mit einem Anruf.
Die Kaffeemaschine hatte ich am Abend vorher schon geleert, so gab es nur den obligaten Schluck Grapefruit-Saft und nach der Dusche packte ich fertig ein. Bernmobil brachte mich rechtzeitig zum Bahnhof, wo ich Heinz traf. Nach einem kurzen Espresso gingen wir dann auch schon zum Gleis 4 wo der IC zum Flughafen schon parat stand.
In Kloten wechselte Heinz auch noch etwas von diesem kanadischen Plastikgeld. Der Kurs war wieder gefallen, ich hatte offenbar den besten Tag zum Wechseln gwählt. Egal, etwas ist immer…
Der Check-In ist ja gleich nebenan, nach ein paar Minuten hielten wir die Bordkarten für beide Abschnitte in den Hand. Beim Anbringen der Gepäcketikette liess ich mir lieber etwas helfen. Danach hiess es nochmals kurz Schlange stehen, um die Koffer abzugeben. Ich war etwas erstaunt, dass meiner offenbar 23.5 Kilogramm wog, aber die Frau von Swissport verzog keine Miene. Auch gut 
Die Security ging schnell und problemlos, bei Heinz etwas länger, da er im Zufallsraster hängen blieb und sich kurz abtasten lassen musste. Nach einem kleinen Duty-Free - Einkauf von Suchtmitteln gingen wir zum Gate und warteten dort bei einem Espresso auf unseren etwas zu spät eintreffenden Flieger nach Frankfurt.
Ich nutzte die Zeit, um einen längst fälligen Anruf bei einer guten Kollegin zu machen… um zu Erfahren, dass ich wirklich lange keinen Anruf mehr getätigt hatte
Nicht nur daran denken, Ursli, sondern auch tun!
Das Umsteigen in Frankfurt war soweit problemlos. Wir deckten uns im Duty Free noch mit Gin und Whisky ein, assen ein Sandwich und warteten auf Condor 7064.
Der Abflug verzögerte sich relativ stark um schlussendlich 40 Minuten, weil noch ein Problem mit einem Schlauchboot (der Yukon lässt grüssen) bestand und sogar noch jemand sein Gepäck neu identifizieren musste.
Der Flug verlief angenehm, das Essen (Hauptgang, Snack, kleiner Imbiss vor Ankunft) war soweit ok für Economy Plus. Der kleine Aufpreis machte sich bezahlt, da der Sitzabstand nach vorn sogar meinen Knieen noch 10 Zentimeter Freiraum liess. Das Multimedia-Angebot war in Ordnung. Der Bildschirm spiegelte zwar recht stark, war aber trotzdem erkennbar. Die USB-Buche lud während dem Flug mein iPhone fertig auf.
Noch ein wenig Dösen und schon begann der Sinkflug auf Whitehorse. Das Wetter war kühl (rund 12° C) und etwas bewölkt. Die Einreiseformalitäten liefen sehr schnell ab, wobei es bei rund 300 Leuten mit 3 Officers doch etwas dauerte. Da wir früh aussteigen konnten, waren wir auch schnell draussen.
Während wir auf den Shuttle warteten, quatschte ich ein wenig mit einem der Fahrer. Offenbar war es ein eher kühler und feuchter Sommer gewesen, was den Mücken nicht so behagte, was uns hingegen freute.
Dann fuhren wir los in die Stadt zum Westmark, wo wir eincheckten. Das Hotel ist aus Holz und etwas ringhörig, aber das Zimmer war sehr grosszügig mit zwei grossen Doppelbetten und einer extra Sofagruppe und grossem Fernseher. Der Empfang war allerdings nicht berauschend. Also gingen wir noch etwas spazieren.
Der Vorabend wurde uns von etwas Sonnenschein versüsst, allerdings war es windig und kühl. Nach der Besichtigung der Klondike 2 und einem Café bei Hortons gab es noch ein kleines Nachtessen, bevor wir uns müde in die Heia warfen.
Ferien? Ferien!
Der Zeitpunkt naht, der Koffer füllt sich und die Nervosität/Vorfreude steigt an.
Es geht mal wieder in den hohen Norden der USA und Kanada.
Heinz und ich fliegen von Zürich nach Frankfurt am Main und steigen dort in die Boing 767-300 von Condor nach Whitehorse. In Whitehorse werden wir ein Motorhome von Fraserway übernehmen und dann damit ein wenig durch die Gegend fahren.
Je nach Wetter (es ist ja Ende Saison dort oben), Strassenzustand, Lust und Laune sind folgende Ziele angedacht:
- Dempster Highway und Inuvik
- Dawson City und Top of the World Highway bis Tok
- Kluane Lake
Falls es zu schlechtes Wetter wäre, würden wir uns eher etwas südlich halten.
Das ist mein fünfter Trip in den hohen Norden Amerikas. 1994 waren wir vier Wochen in Alaska (auch mit Heinz), 1996 habe ich alleine nachgeholt, was mir zwei Jahre vorher gefehlt hat. 2000, ebenfalls mit Heinz, haben wir ein Motorhome von Whitehorse mit einem Abstecher nach Alaska runter nach Vancouver gefahren und im 2005 war ich mit meinem Vater etwas mehr als eine Woche mit einem PW unterwegs.
Ich freue mich auf Holzhacken, Grillieren, Natur pur, selber Kochen, Fotografieren, ohne Uhr unterwegs sein und vor allem auch auf die Gelegenheit, mit Heinz alte Geschichten aufzuwärmen. Da wir uns seit der Stifti kennen, gibt es viele davon 
Erwartet nicht zu viele Online-Berichte (Blog, Twitter), denn obwohl wieder ein paar Jahre vergangen sind, ist die Netzabdeckung dort oben immer noch recht tief. Ist ja auch logisch, dort wohnen ja auch mehr Karibus als Menschen 
Die letzten paar Wochen und Tage waren etwas hektisch. Ich habe nun symmetrisches GBit/Ethernet über FTTH geliefert von Fiber7. Die Physik hat EWB mit Swisscom und gefühlten tausend Subakkordanten bis zum Haus gebaut.
Der Wohnunganschluss hat mir der für unser Haus zuständige Installateur EQOS Energie Schweiz AG gemacht. Das hat schlussendlich besser geklappt, als ich erst befürchtet hatte.
Danach habe ich mal in den Router Charts von Smallnetbuilder nach guten reinen Routern (ohne WLAN) gesucht. Schlussendlich habe ich den Cisco RV-320 gekauft. Da der Router keinen SFP-Anschluss hat, habe ich mir dazu für knapp 70 Franken das TP-Link TL-SM321B und den Media-Konverter TP-Link MC220L gekauft.
Der Kauf war mir nützlich für das Debuggen von IPv6-Problemen im Büro
Leider hat er mir zu Hause kein Glück gebracht. Die DMZ-Funktion des Cisco-Routers ist eher ein Witz. Die NAT – Einstellungen nicht wirklich gut konfiguriererbar und schlussendlich habe ich meine IPv6-Konstellation auch nicht nachbauen können.
Also habe ich mal temporär meinen alte Zywall USG 20w in den Dienst gestellt. Deren Durchsatz ist natürlich überhaupt nicht adäquat. Erst wollte ich wieder auf Zyxel stützen und mir eine ZyWall 110 kaufen. Deren Werte sind bei Smallnetbuilder aber eher im Mittelfeld.
Kurze Zeit habe ich dann mit einer Checkpoint 600er liebäugelt, welche preislich ungefähr im Rahmen läge. Aber eben, wozu eigentlich eine Unified Threat Management – Kiste? Brauche ich URL-Filterung für mich? Wozu Forward-Proxy und Virenscanner, wenn ich das auf meinen PC selber habe oder einrichten kann. Allenfalls wäre ein SSL-VPN noch gäbig. Aber alle diese Funktionen erkauft man sich mit einem sehr komplexen Web-GUI und mit Performance-Einbussen.
Also habe ich nach einem reinen Router mit SPI-Firewall umgesehen. Schlussendlich bin bei Ubiquiti und deren EdgeRouter hängengeblieben. Das kleine Modell, der EdgeRouter Lite ist ein Schnäppchen, aber ich wollte mir den Media-Konverter als zusätzliche Komponente (Fehler, Energieverbraucht) einsparen und habe deshalb den EdgeRouter Pro gekauft.
Der hat luxuriöse 8 Ports, aber vor allem Steckplätze für zwei SFP. Wie ich das Biest gezähmt (insbesondere DNAT 1:1) und meine Netzwerke konfiguriert habe, schreibe ich in einem separaten Artikel.
Wichtig ist, dass die Migration nun abgeschlossen ist. Meine Server laufen wieder und sind wie vorgesehen erreichbar. Und damit leite ich über… Ferien!
Am Donnerstag war es mal wieder soweit… Die SVP lud zum Anlass «SVP bi de Lüüt» im Bahnhof Zürich ein. Zu bester Zeit am Abend gegen Ende der Hauptverkehrszeit.
Diese «Provokation» liessen sich die «Gegner» der Partei natürlich nicht entgehen und bliesen zur Halali. Als «Puure-Toni» mit seiner Ansprache begann, wurde ein grosser Tumult gemacht und offenbar wurden auch Gegenstände geworfen, mindestens musste eine Teilnehmerin der Veranstaltung zur Pflege kurz ins Spital. Vermutlich waren nicht nur linke Gegendemonstranten dabei, sondern auch Andreas antikapitalistische, anti-demokratische Junior-Terrortruppe.
Nun kann man natürlich von einer staatsfeindlichen Gruppierung, wie dem RA, nicht die Respektierung von Gesetzen und Ordnung erwarten. Dass sich aber sogar Exponenten der SP mindestens teilweise mit der Aktion solidarisierten, zeigt meines Erachtens den Zustand des politischen Systemes auf. Nicht, dass ich einer, mit der populistischen Drecksschleuder agierenden, SVP hier einen Persilschein ausstellen will. Es sind beide Exponenten links wie rechts, welche offenbar lieber den Anderen schaden, als ein gemeinsames Werk (Schweiz) errichten und behalten wollen.
Nun, warum haben die SBB überhaupt diese Veranstaltung bewilligt. Hat doch das beherzte Eingreifen unserer Freunde und Helfer in der Kampfmontur mit Tränengas sicher auch unbeteiligte Passanten und Konsumenten im Bahnhofstempel tangiert.
Wir erinnern uns (gut, ich erinnere mich), die wannersche Bahnhofhalle war ja bis gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts vollgestopft mit Billettschalter, Gepäckabfertigung und sogar einem Kino. Erst 1996 wurde die Halle von allem Ballast befreit und galt danach (für kurze Zeit) wieder als architektonisches Wunderwerk mit luftiger Aussicht auf «Das philosophische Ei» von Mario Merz oder auf die Nana, dh. den «Ange Protecteur» von Niki de Saint Phalle.
Aber die SBB ist per politischem Auftrag zu ökonomischem Umgang mit der Kohle angehalten und die Immobilien sind je länger, je mehr eine Goldgrube. Was liegt näher, als diese schöne, nun leerstehende Halle mit kommerziell erfolgreichem Budenbetrieb zu nutzen. Sei das ein «Weihnachtsmarkt», ein «Oktoberfest» oder die Aufführung von Verdis «La Traviata» und so weiter.
Nun hat die SBB seit längerem Werbeplakate an den Bahnhöfen. Schon 1979 kam regelmässig ein Mitarbeiter der APG und klebte mit einer lässigen Eleganz und hoher Geschwindigkeit neue Plakate beim Bahnhof Würenlos. Früher war es selbstverständlich, dass da nur «anständige» Werbung geklebt wurde. Also ganz sicher nichts religiöses, aber auch keine politische Aussagen, mE war sogar Autowerbung am Bahnhof früher verpönt.
Nun die Zeit und die Ertragslage wandelte sich und immer mehr Werbung verbreitete sich in den Bahnhöfen. Besonders ärgerlich sind meines Erachtens diese Rollplakate. Aber auch Verteilaktionen mitten im Passantenstrom, zB am Bahnhof Bern, führen zu Aufläufen.
Ja, und dann kamen die religiösen Plakate mit Bibelzitaten der «Agentur C.» im Bahnhof Bern. Vorne beim Zugang zur RBS schauten mich plötzlich finstere Messermörder oder Minarett-Raketen der SVP-Wahlplakate mit dem feissen «Sünneli» im grünen Eck grimmig an.
Als es in Zürich wegen einem anti-israelischen Plakat zu Diskussionen kam, versuchten die SBB es wieder mit einer gewissen Regulierung. Aber oha, die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Das Bundesgericht entschied schlussendlich als letzte Instanz, dass die SBB einen öffentlichen Auftrag hätten.
Aber auch das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat 2011 in einer aufsichtsrechtlichen Weisung gegen die Appenzeller Bahnen und die Südostbahn festgehalten, dass die Bahnhöfe in der Schweiz dem «Gemeingebrauch» anheim fielen und dass zudem die Grundrechte der Verfassung zu respektieren seien.
Wie man sieht, sind die befugten Behörden und politischen Instanzen also zu einen grossen Teil an diesem Schlamassel beteiligt.
Somit sind politische Werbung, Verteilaktionen oder sogar solche Auftritte der SVP zu gestatten. Natürlich schön ausgewogen und bezahlt.
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